Der 1. FC Heidenheim hat dem FC St. Pauli das Bundesliga-Comeback nach 13-jähriger Abstinenz verdorben. Das Überraschungs-Team der vergangenen Saison im Fußball-Oberhaus kam zum Abschluss des 1. Spieltages zu einem glücklichen 2:0 (0:0) am Hamburger Millerntor. Der Aufsteiger war über weite Teile der Partie die überlegene und bessere Mannschaft, konnte aber die zahlreichen Chancen nicht nutzen.
Paul Wanner (66.) stellte mit seinem Treffer für die Gäste den Spielverlauf auf den Kopf. In der Schlussphase sorgte Jan Schöppner (82.) nach einem Eckball für die Entscheidung. „Wir sind enttäuscht, aber es ist eine gute Enttäuschung. Wir haben das Gefühl, dass Punkte für uns möglich waren“, resümierte Irvine nach einer Partie, die die Kiezkicker auch hätten gewinnen können. St. Pauli vergab reihenweise gute Chancen, während die Heidenheimer ihre wenigen eiskalt nutzten. „Man sieht die kleinen Unterschiede auf diesem Level“, sagte Irvine weiter: „Das ist eine harte Lektion für uns, mit vielen positiven Momenten in den ersten 60 Minuten.“
Heidenheims Trainer Frank Schmidt freute sich dagegen über den perfekten Saisonstart. „Die ersten 15 bis 20 Minuten der zweiten Halbzeit hatten sie die Chancen, in Führung zu gehen. Sie haben es nicht gemacht, dann haben wir eiskalt zugeschlagen“, sagte Schmidt, dessen Mannschaft nach dem ersten Spieltag auf Platz zwei steht. Torschütze Paul Wanner ergänzte: „Es beschwert sich niemand, wenn man drei Spiele gewinnt. So kann es weitergehen.“
Die 29.157 Zuschauer erlebten von Beginn an eine intensive Partie, auch wenn Torraumszenen lange Zeit fehlten. Der Heidenheimer Trainer Frank Schmidt hatte im Vergleich zum Playoff-Hinspiel der europäischen Conference League beim BK Häcken in Schweden (2:1) auf acht Positionen gewechselt.
Alexander Blessin brachte bei seiner Bundesliga-Premiere als Cheftrainer lediglich Lars Ritzka für Fin Stevens neu in die Startformation. Stevens hatte in der vergangenen Woche beim mühevollen Sieg im DFB-Pokal beim Regionalligisten Hallescher FC begonnen.
Insgesamt hatten die Gäste anfangs mehr Ballbesitz, machten aber zu wenig daraus. Die Deckung des FC St. Pauli stand sicher. Doch vom unter Blessin angestrebten schnellen Umschaltspiel war von den Kiezkickern wenig zu sehen. Dennoch hatten sie die erste Torchance, als Connor Metcalfe nach 20 Minuten aus 18 Metern das Tor knapp verfehlte.
In der Folgezeit wurden die Hanseaten bestimmender, kamen nun besser ins Umschaltspiel. Zehn Minuten nach seiner ersten Möglichkeit hatte Metcalfe die nächste aussichtsreiche Szene. Freistehend vor Heidenheims Torwart Kevin Müller traf der Australier den Ball nicht voll. Bis zur Pause blieben die Hamburger überlegen, von den Heidenheimern kam kaum noch etwas.
Und der FC St. Pauli machte in der zweiten Halbzeit weiter. Bisweilen spielten die Gastgeber gefällig nach vorn. Doch fehlte zu oft die Genauigkeit beim letzten Pass, um zu klaren Torabschlüssen zu kommen. Zudem stand die Deckung der Heidenheimer zumeist sicher.
So blieb zunächst ein Kopfball von Neuzugang Morgan Guilavogui (48.) nach einem Freistoß von Eric Smith die einzige Aufreger-Aktion des FC St. Pauli. Erst in der 63. Minute wurde es noch einmal knifflig vor dem Tor der Gäste: Nach starkem Sololauf von Jackson Irvine verpasste erneut Guilavogui nur knapp die Führung.
Mitten in der Drangphase dann der Schock für die Hamburger: Bayern-Leihgabe Wanner vollendete einen Konter perfekt für die Heidenheimer. Die Hamburger mussten sich erst einmal schütteln. Sie bemühten sich, kamen aber kaum noch zu klaren Aktionen. Die Heidenheimer agierten cleverer und wischten mit dem Treffer von Schöppner alle Zweifel an ihrem Sieg beiseite.