Für Stürmer Victor Boniface vom deutschen Doublegewinner Bayer Leverkusen könnte der Supercup ein Nachspiel haben. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) teilte mit, dass gegen den 23-Jährigen ein Ermittlungsverfahren eingeleitet worden sei. Und zwar, weil er den Stuttgarter Spielern nach dem Abpfiff im Vorbeilaufen den Mittelfinger gezeigt haben soll. Bayer hatte das Spiel am Samstagabend gegen den VfB Stuttgart mit 4:3 im Elfmeterschießen gewonnen.
Schiedsrichter Tobias Stieler hatte nach DFB-Angaben auf Nachfrage erklärt, diese Szene nicht gesehen zu haben, weshalb der Kontrollausschuss nachträglich ermitteln kann. Der Verdacht: krass sportwidriges Verhalten. “Das Gremium hat den Stürmer nunmehr angeschrieben und zu einer zeitnahen Stellungnahme aufgefordert”, hieß es. Nach Vorliegen und Auswertung der Stellungnahme werde der Kontrollausschuss über den weiteren Fortgang des Verfahrens entscheiden.
Bayer-Trainer Xabi Alonso reagierte nach dem Schlusspfiff gelassen auf die Frage, wie er eine angeblich unsportliche Geste seines Angreifers bewerte. “Ich habe es nicht gesehen und kann es nicht kommentieren. Aber es gab diese Polemik in den letzten Minuten. Das ist normal und kein großes Thema”, hatte der 42 Jahre alte Spanier erklärt. Das Spiel war hektisch und teil chaotisch verlaufen, zwischenzeitig hatte es Rudelbildungen gegeben.
Boniface hatte das 1:0 für die Leverkusener (11.) erzielt, ehe Enzo Millot (15.) ausgleichen konnte. Boniface war nach der Roten Karte gegen Neuzugang Martin Terrier aus taktischen Gründen kurz vor der Halbzeit ausgewechselt worden. Deniz Undav (63.) hatte nur 47 Sekunden nach seiner Einwechslung für die Stuttgarter zur Führung getroffen.
Doch wie schon so häufig in der Vorsaison gelang Patrik Schick (88.) der späte Ausgleich. Im Elfmeterschießen parierte Leverkusens Torhüter Lukas Hradecky gegen Frans Krätzig, dann schoss Silas über das Tor. So gewann Bayer den ersten Titel der Saison.
