Freitag, 20.September 2024 | 08:39

Ausstellung „Akt & Landschaft“ von Klaus Ender im “Schabbell”

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Die Ausstellung „Akt & Landschaft“ mit Werken von Klaus Ender, die vom 31. August bis zum 6. Oktober 2024 im Stadtgeschichtlichen Museum “Schabbell” in Wismar, Schweinsbrücke 6/8, gezeigt wird, umfasst über fünf Jahrzehnte poesievolle Aktfotografie.

Zur Vernissage wird am Freitag, dem 30. August 2024, um 19.00 Uhr ins Museum eingeladen.

Fotografien des weiblichen Körpers in der Landschaft war das Thema von Klaus Ender. Der 1939 in Berlin geborene und später in der DDR bekannt gewordene Fotokünstler hatte sich früh auf künstlerische Aktaufnahmen spezialisiert. Er stellte schöne junge Frauen in ihrer Natürlichkeit dar. Auch wenn die Grenzen beim Betrachter beziehungsweise bei der Betrachterin zu Erotik und Pornographie fließend sind, konzentrierte sich Klaus Ender auf eine ästhetische Bildsprache. Seine Modelle befinden sich am Wasser, im Sand, im Wald und auf Dächern.

Aufgrund der ästhetischen und dezenten Art der Aktfotografie von Klaus Ender wurde es möglich, im Jahre 1975 die erste Akt-Ausstellung in der DDR zu initiieren, die Ender mit seinem Fotofreund Gerd Rattei durchgeführte. Diese Ausstellung brachte eine Akzeptanz der Aktfotografie in der DDR. Sie war als Wanderausstellung in vielen Städten der DDR zu sehen und hatte damals über 100.000 Besucher.

Ein Teil der Ausstellung wird seit 1999 wieder regelmäßig gezeigt. Nach dem Tod von Klaus Ender 2021 kümmert sich seine Witwe Gabriela Ender um den Nachlass. Sie lebt auf Rügen, wo Klaus Ender ab 1963 die ersten Aktaufnahmen machte, die er in der DDR-Zeitschrift „Das Magazin“ veröffentlichte.

Klaus Enders Leben war bewegt. Aus politischen Gründen verließ er 1957 die DDR Richtung Westen. Nach mehreren Stationen schloss er in Friedrichshafen am Bodensee eine Bäckerlehre ab. Vom ersten Gesellenlohn kaufte er sich einen Fotoapparat und kehrte 1958 bereits wieder in die DDR zurück. Er schloss sich 1960 dem Kulturbund an und arbeitete zunächst als Saisonbäcker auf der Insel Rügen. Ab 1966 war er als Bildreporter und freier Mitarbeiter für DDR-Verlage tätig. 1972 ging Ender nach Potsdam, wo er seinen Durchbruch als Akt- und Landschaftsfotograf schaffte.

Mit der Wanderausstellung „Akt & Landschaft“ erhielt Klaus Ender künstlerische Anerkennung. Dennoch kam es zu politischen Schwierigkeiten, er siedelte 1981 nach Österreich über und kehrte 1996 als international anerkannter Fotograf zurück auf die Insel Rügen. 2003 erkrankte Ender an Parkinson. Ein Jahr später erzählte er in einem Interview, dass er 15 Jahre als Inoffizieller Mitarbeiter (IM) für die Staatssicherheit der DDR gearbeitet hatte. Ender starb erblindet mit 82 Jahren im Jahre 2021.

Schönheit und Ästhetik waren die Maxime von Klaus Ender. Erotik stand nicht im Vordergrund, entblößte Nacktheit vermied er. Die natürliche Sinnlichkeit und Ungezwungenheit, jenseits jeder Pose, üben einen besonderen Reiz auf den Betrachter beziehungsweise die Betrachterin aus. Für Klaus Ender zählten die Natürlichkeit und die Harmonie zwischen Akt und Umgebung.

Das Wismarer Museum zeigt die in vielen Städten auf große Resonanz gestoßene seriöse Ausstellung eines Könners der Aktfotografie. Im SCHABBELL werden etwa 160 Bilder in klassischem Schwarz-Weiß präsentiert. Während der Ausstellungsdauer können zahlreiche Bücher und weitere Produkte des Künstlers erworben werden.

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