Freitag, 18.Oktober 2024 | 10:34

Tiefbau Konjunkturmotor für Baufirmen – Wohnungsbau kriselt

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Aufträge aus der Wirtschaft und von der öffentlichen Hand bringen die kriselnde Bauwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern langsam wieder in Schwung, doch der Wohnungsbau bleibt im Keller. Wie der Landesbauverband in Schwerin mitteilte, lagen die Umsätze in den ersten fünf Monaten mit insgesamt knapp 800 Millionen Euro 12 Prozent über dem Vorjahreswert. Ein Grund für das Plus dürften gestiegene Baupreise sein, da die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden unter Vorjahresniveau lag.

Stärkster Bereich war erneut der Wirtschaftsbau, der um gut 18 Prozent zulegte und fast für die Hälfte des Gesamtumsatzes sorgte. Der öffentlich finanzierte Straßenbau verzeichnete ein Umsatzplus von fast 26 Prozent. Ein kräftiger Auftragszuwachs von fast 30 Prozent verspricht den Straßenbaufirmen eine gute Auslastung ihrer Kapazitäten. Fast zwei Drittel der seit Januar vergebenen Aufträge betrafen den Tiefbau, ein Beleg auch dafür, dass der Ausbau des Glasfasernetzes für das Internet vorankommt.

Insgesamt lag die Summe der neuen Aufträge Ende Mai mit 739 Millionen Euro 15 Prozent über dem Wert des gleichen Vorjahreszeitraums. Der Zuwachs fiel im Monat Mai – getrieben vom Tiefbau – mit 48 Prozent außergewöhnlich kräftig aus. “Ob die öffentlichen Investitionen tatsächlich so anhalten, darf angesichts der Haushaltslagen in Kommunen, Land und Bund skeptisch betrachtet werden”, sagte Bauverbands-Geschäftsführer Jörn-Christoph Jansen.

Sorge bereite unverändert der Wohnungsbau. “Die Talsohle im Wohnungsbau ist noch lange nicht durchschritten. Mit einem Minus von 5 Prozent liegt der Umsatz im Wohnungsbau in den ersten fünf Monaten noch unter dem Niveau des schwachen Vorjahres”, konstatierte Jansen. Die Entwicklung bei den Baugenehmigungen gebe keinen Anlass zur Hoffnung auf eine baldige Trendwende. “Von Januar bis Mai wurden über 35 Prozent weniger Wohngebäude genehmigt. Das zeigt, wie wenig in nächster Zeit gebaut werden wird”, sagte Jansen. Ein Lichtblick könnte das Auftragsplus gegenüber dem sehr schwachen Vorjahr sein.

Für die statistischen Erhebungen wurden laut Bauverband Angaben von Unternehmen mit mehr als 20 Beschäftigten herangezogen. Diese beschäftigen gut die Hälfte der landesweit knapp 24 000 Bauarbeiter und Ingenieure, trage aber wegen ihrer Größe maßgeblich zum Gesamtumsatz der Branche bei.

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