Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig sieht noch deutliches Wachstumspotenzial bei den Außenhandelsaktivitäten der Unternehmen im Land. „Außenhandel steigert unseren Wohlstand und schafft Arbeitsplätze“, erklärte die SPD-Politikerin anlässlich des Exportabends, zu dem die Landesregierung bei der Mecklenburger Metallguss GmbH in Waren geladen hatte. Der Hersteller von Schiffspropellern gilt als einer der wenigen Betriebe im Nordosten, die in ihrer Branche zu den Weltmarktführern gerechnet werden.
Das wichtigste Ziel der von ihr geführten Landesregierung sei es, die Wirtschaftskraft des Landes zu stärken, „damit Arbeitsplätze mit guten Löhnen entstehen und gesichert werden“. Dazu gehöre, Unternehmen dabei zu unterstützen, Märkte außerhalb Deutschlands für sich zu erschließen. Das sei oft ein Wagnis. „Gleichzeitig ist Außenhandel ein Stück Unabhängigkeit vom Binnenmarkt und damit Risikostreuung“, erklärte Schwesig.
Nach Angaben des Statistischen Landesamtes verließen im vergangenen Jahr Waren im Wert von 9,7 Milliarden Euro das Land. Hauptexportgüter waren Windturbinen, Weizen und Produkte metallverarbeitender Betriebe. Die Importe erreichten einen Wert von knapp 9,1 Milliarden Euro. Die drei wichtigsten Außenhandelspartner waren die USA, Polen und die Niederlande. Waren im Wert von 964 Millionen Euro machten die USA zum wichtigsten Zielgebiet.
Nach Ansicht von Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) hat Mecklenburg-Vorpommern gute Voraussetzungen, den Außenhandel auszuweiten. „Mit unseren Ostseehäfen und der Lage im Herzen Europas bietet unser Land beste Chancen, auch außerhalb Deutschlands und Europas erfolgreich zu sein“, betonte er.
In Kürze will Ministerpräsidentin Schwesig in ihrer Eigenschaft als Bundesratspräsidentin nach Brasilien reisen. Sie werde dabei von einer Wirtschaftsdelegation begleitet, so die Staatskanzlei. Der Warenaustausch zwischen Brasilien und Mecklenburg-Vorpommern läuft bislang in bescheidenem Rahmen. Die Exporte beliefen sich 2023 auf einen Umfang von etwa 72 Millionen Euro, die Importe auf 56 Millionen Euro.
Im Vergleich der Bundesländer gehört das industrieschwache Mecklenburg-Vorpommern beim Export zu den Leichtgewichten und liegt nach Daten des Statistischen Bundesamtes auf dem letzten Platz. Exportmeister Baden-Württemberg kam 2022 auf Ausfuhren im Wert von rund 266 Milliarden Euro, Schleswig-Holstein immerhin auf 29 Milliarden Euro.