Wohnungsmangel ist in vielen Regionen Mecklenburg-Vorpommerns kein Thema. Am Stichtag 15. Mai 2022 standen mehr als 51.000 Wohnungen im Nordosten leer, mehr als die Hälfte davon (58,7 Prozent) schon länger als ein Jahr, wie das Statistische Amt des Landes bekanntgab. Damit wurden zum Stichtag 5,5 Prozent des gesamten Wohnungsbestandes nicht genutzt.
Am höchsten war die Leerstandsquote im Landkreis Vorpommern-Greifswald mit 7,0 Prozent, gefolgt vom Landkreis Mecklenburgische Seenplatte mit 6,9 Prozent. Aber auch im küstennahen Landkreis Vorpommern-Rügen standen 6,4 Prozent aller Wohnungen leer, und auch die Landeshauptstadt Schwerin lag mit 6,0 Prozent über dem Landesdurchschnitt. Am wenigsten Leerstand wurde aus Rostock mit 2,6 Prozent gemeldet. Bundesweit standen am Stichtag 4,3 Prozent aller Wohnungen leer.
Die Wohnungen in Deutschland sind im Durchschnitt fast zwölf Quadratmeter größer als in MV, wo 82,5 Quadratmeter je Apartment ermittelt wurden. Mehr als eine halbe Million Wohnungen waren im Nordosten am 15. Mai 2022 vermietet. Die durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter betrug 5,91 Euro.
Die Daten sind Ergebnisse des Zensus 2022, früher Volkszählung genannt. Neben der Ermittlung der amtlichen Einwohnerzahl wollten die Statistiker auch einen aktuellen Überblick über den Wohnungsbestand bekommen. Politik, Kommunen, Wissenschaft und Wirtschaft nutzen diese Daten unter anderem als Grundlage für Entscheidungen in der Wohnungspolitik, etwa die Wohnungsbauförderung, wie es hieß.
Weiter ergab der Zensus, dass die Gesamtheit der Wohngebäude in MV jünger ist als im Bundesdurchschnitt. „Die intensive Bautätigkeit nach der Wiedervereinigung führte dazu, dass 38,6 Prozent des Gebäudebestandes nach 1990 errichtet wurden. Für Deutschland betrug der Anteil an dieser Baujahresklasse nur 28,8 Prozent“, notierten die Statistiker.