44 Pflichtspiele hat Sardar Azmoun bislang für Bayer Leverkusen absolviert und es scheint ausgeschlossen, dass auch nur noch ein einziges weiteres dazukommt. Weil der 29-Jährige am gestrigen Montag beim Trainingsauftakt des deutschen Meisters unentschuldigt fehlte, ziehen Trainer Xabi Alonso & Co. drastische Konsequenzen: Azmoun darf ab sofort nicht mehr der Profimannschaft trainieren und muss sich stattdessen mit einem individuellen Programm in Form bringen.
Dabei war der in der vergangenen Saison an die AS Rom verliehene Angreifer am Sonntag bei der Leistungsdiagnostik sogar noch erschienen. Zum ersten Training auf dem Rasen am Montag jedoch trat er nicht an. Sportchef Simon Rolfes hatte daraufhin gesagt: „Ich weiß nur, dass er nicht da war. Das ist ja sichtbar. Von daher müssen wir klären, was da ist.“ Nun scheint klar: Der Vorfall ist so gravierend, dass Azmoun trotz Vertrags bis 2027 nicht mehr zum Team gehören soll. „Es ging ihm nicht gut. Das hat er ein bisschen zu spät mitgeteilt. Infolgedessen wird er nun ein individuelles Programm absolvieren“, sagte ein Sprecher am Tag danach.
Laut „Bild“ hat Azmoun mit seiner Abwesenheit einerseits gegen den Mannschaftskodex verstoßen, was für sich genommen schon eine Suspendierung rechtfertigen würde. Dazu komme jedoch auch noch, dass er sich bei der Rückkehr aus dem Sommerurlaub in einem nicht ausreichenden Fitnesszustand befunden habe. Entsprechend sei es inzwischen absolut undenkbar, dass der 83-fache iranische Nationalspieler (53 Tore, nur der legendäre Ali Daei hat mit seinen 108 Treffern mehr) noch einmal das Trikot mit dem Bayer-Kreuz trägt.
Bei der AS Rom konnte Azmoun in der Vorsaison keinen bleibenden Eindruck hinterlassen, nach 29 Einsätzen mit drei Toren und vier Vorlagen verzichtete der italienische Erstligist darauf, die vereinbarte Kaufoption zu ziehen. In Leverkusen stehen für den Stürmer bei seinen 44 Einsätzen bislang jeweils fünf Tore und Vorlagen in der Statistik. Seine letzte machte er am 34. Spieltag der Saison 2022/23, als die Werkself beim 0:3 in Bochum ihre bis heute letzte Bundesliga-Niederlage hinnehmen mussten.
Azmoun stand schon vor dem Ärger um den Trainingsauftakt auf der Liste der Profis, die die Leverkusener gerne noch abgeben würden. Medienberichten zufolge sollen der spanische Europa-League-Rekordsieger FC Sevilla sowie einige Klubs aus Saudi-Arabien interessiert sein.