45 Brücken wurden am vergangenen Freitag im Labor für Konstruktiven Ingenieurbau einem Belastungstest unterzogen. Damit wurden die Siegerinnen und Sieger des 30. Papierbrückenwettbewerbes Mecklenburg-Vorpommern in zwei Altersklassen ermittelt und im Rahmen des Tages der Technik des VDI M-V ausgezeichnet.
So konnten auch etliche Schülerinnen und Schüler, die zum Tag der Technik gekommen waren, die Siegerehrung und sogar die Messprozedur des Jubiläums-Papierbrückenwettbewerbes auf einem Bildschirm im Foyer des Hauses 6 verfolgten. Auf Platz 1 in der Kategorie bis einschließlich 8. Klasse kam Felix Beyraus Brücke, die mit 196 Gramm Eigengewicht 29 Kilogramm standgehalten hat. Dem Sieger folgte mit Michel Kempken und Lewin Leo Mann das Brückenbau-Duo vom Gymnasium am Sonnenkamp Neukloster auf Platz zwei sowie Almuth Neumann Christliche Münsterschule Bad Doberan auf Platz drei. In der Kategorie ab Klasse 9 siegte Leonard Reetz mit seiner 197 Gramm leichten Brücke, bei der eine Tragkraft von 55 Kilogramm nachgewiesen werden konnte. Mattes Liebenau und Johannes Quandt erreichten gemeinsam Platz 2 in dieser Kategorie vor Nikas Meyer und Wolfgang Fricker. Der Preis für die schönste Brücke ging an Sigrun Neumann aus Bad Doberan.
Wie in den 29 Jahren zuvor hatten die Teilnehmenden aus handelsüblichem Zeichenkarton oder -papier und Papierleim möglichst stabile Brücken zu bauen. Statt bisher maximal 150 Gramm durfte die Gesamtmasse jedoch 200 Gramm nicht überschreiten. Auch in diesem Jahr mussten die Brücken mindestens 40 Zentimeter lang sein, damit eine Messung möglich war. Allerdings durfte die obenliegende „Fahrbahn“ nicht mehr als 10 cm breit sein, um korrekt messen zu können. Der entscheidende Unterschied zu den bisherigen Brücken war jedoch die Forderung, dass sie durchgängig befahrbar sein müssen, zum Beispiel mit einem kleinen Matchbox-Auto. Und noch etwas Neues stand auf dem diesjährigen Programm: Der Belastungstest erfolgte im Labor Konstruktiver Ingenieurbau, dort, wo auch die großen Brückenteile von Studierenden und Forschenden in viel größeren Geräten als dem kleinen für die Papierbrücken getestet werden.
Während die Verbundene Regionale Schule und Gymnasium „David-Franck“ Sternberg, kurz KGS Sternberg, und das Gymnasium am Sonnenkamp Neukloster zu den Stammgästen beim Papierbrückenwettbewerb gehören, nahmen die Christliche Münsterschule Bad Doberan zum ersten Mal teil. Mit großer Freude hat das Veranstalterteam die Schülerinnen und Schüler des privaten Internatsgymnasiums Torgelow nach einem Jahr Pause und nun bereits zum zweiten Mal das Goethegymnasium Schwerin in Wismar empfangen. Top-Einreicher-Schule war das Gymnasium am Sonnenkamp Neukloster, die allein 28 Papierbrücken ins Rennen schickte.
Die Torgelower konnten während des Jubiläums-Papierbrückenwettbewerbs M-V mit Leonard Reetz zum ersten Mal einen Sieger feiern. In derselben Altersklasse ab Klasse 9 schafften es außerdem die beiden Torgelower Nikas Meyer und Wolfgang Fricker aufs Siegertreppchen. Mit 34 Kilogramm Tragfähigkeit unterlag ihre 198 Gramm schwere Brücke mit einem Kilogramm Differenz der Brücke von Mattes Liebenau und Johannes Quandt von der KGS Sternberg. Obwohl die Brücke der Sternberger lediglich 175,9 Gramm auf die Waage gebracht hatte – im Vergleich zur Sieger- und Platz 3-Brücke mit 197 bzw. 198 Gramm – hielt sie einem Kilo mehr beim Belastungstest stand.
Auch in der Kategorie bis Klasse 8 war eine Schule gleich zwei Mal unter den ersten Drei vertreten, das Gymnasium am Sonnenkamp Neukloster. Die Brücke des Siegers Felix Beyraus, hatte mit 196 Gramm Eigengewicht 29 Kilogramm standgehalten. Das heißt, dass sie mit 7 Gramm weniger Eigengewicht als die der Zweitplatzierten (203 g) mit 29 Kilogramm fast die doppelte Tragfähigkeit erreicht hat. Denn im Protokoll ist verzeichnet, dass Michel Kempken und Lewin Leo Mann ihre Brücke so gebaut hatte, dass diese dem Belastungstest bis 14,8 Kilogramm standgehalten hat und sie damit auf Platz 2 kamen. Almuth Neumann sorgte dafür, dass die „Newcomer“-Schule „Christliche Münsterschule Bad Doberan“ beim Papierbrückenwettbewerb gleich unter den besten Drei zu finden war. Die Brücke der Schülerin aus Bad Doberan war 178 Gramm schwer und schaffte eine Tragfähigkeit von 13 Kilogramm. Und noch eine Bad Doberaner Schülerin, Sigrun Neumann aus der 5. Klasse, durfte einen Preis mit nach Hause nehmen, den für die schönste Brücke.
Hauptveranstalter des Wettbewerbs ist der Bereich Bauingenieurwesen der Fakultät für Ingenieurwissenschaften der Hochschule Wismar. Die Organisation erfolgt in enger Zusammenarbeit mit dem VDI und dem Landesamt für Straßenbau und Verkehr M-V. Die Preise werden in drei Kategorien vergeben. Neben dem Spaß und der Anspannung erwarten die Schüler Prämierungen mit Gutscheinen in Höhe von 120 Euro für den 1. Preis, diesmal gespendet vom VDI Landesverband M-V und der HTG GmbH. 90 Euro für den 2. Preis bis Klasse 8 kamen von der Schwesig GmbH Rostock und für den 2. Preis ab Klasse 9 vom Bereich Bauingenieurwesen der Hochschule Wismar. Je 60 Euro für die 3. Preise wurden von B+J Engineering Wismar zur Verfügung gestellt.
Der Sonderpreis für die schönste Brücke in Höhe von 40 Euro (ebenfalls vom Bereich Bauingenieurwesen) wird einmalig, das heißt unabhängig vom Alter der Teilnehmer, vergeben. Wer diesen Preis erhält wird durch eine Jury bestimmt, zu der in diesem Jahr Farah Alkhatib (Bauingenieurstudentin der Hochschule Wismar), Prof. Dr. Olaf Mertzsch (Landesamt für Straßenbau und Verkehr M-V), Torsten Habicht (VDI-Landesverbandsvorsitzender), und Cindy Kaeding (Geschäftsstellenleiterin des VDI-Landesverbandes) gehörten.