Samstag, 23.November 2024 | 15:09

Geburtshilfe Crivitz soll aus Landeskrankenhausplan

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Die im Jahr 2019 trotz heftiger Proteste aus der Bevölkerung geschlossene Geburtshilfe am Krankenhaus Crivitz (Landkreis Ludwigslust-Parchim) soll jetzt aus dem Krankenhausplan gestrichen werden. Damit würde das Aus auch formell besiegelt, kritisierte der CDU-Sozialpolitiker Harry Glawe am Sonntag.

Nach Angaben des Schweriner Gesundheitsministeriums wird die sogenannte Planungsbeteiligtenrunde am Montag eine Entscheidung dazu treffen, ob am Krankenhaus Crivitz die Planbetten der Abteilung Gynäkologie/Geburtshilfe herausgenommen und dem Bereich Innere Medizin zur geriatrischen Versorgung zugeordnet werden. Das kleine Landkrankenhaus gehörte früher zum Mediclin-Konzern und wurde 2021 vom Landkreis Ludwigslust-Parchim übernommen.

Das Gesundheitsministerium wies darauf hin, dass die drei zu den „LUP-Kliniken“ zusammengefassten Krankenhäuser in Crivitz, Ludwigslust und Hagenow spezialisiert seien. Die Geburtshilfe sei in Hagenow angesiedelt. Für den Standort Crivitz, wo die Geriatrie angesiedelt werden soll, sei die am Montag anstehende Entscheidung für die Beantragung von Fördermitteln bedeutsam.

Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) erklärte, die LUP-Kliniken seien positives Beispiel, wie sich Krankenhäuser im ländlichen Raum organisieren könnten, „um trotz notwendiger und manchmal auch schmerzhafter Veränderungen alle Klinik-Standorte zu erhalten und die Versorgung weiterzuentwickeln“. Der Klinikverbund habe Modellcharakter für die bevorstehende Umsetzung der Krankenhausreform im ländlichen Raum.

Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hatte sich für den Erhalt der Geburtshilfe in Crivitz in der Vergangenheit starkgemacht. Glawe forderte Schwesig auf, die Streichung der Gynäkologie und Geburtshilfe aus dem Landeskrankenhausplan zu verhindern. „Andernfalls könnte der Eindruck entstehen, dass die Hilfe für Crivitz nichts anderes gewesen sein könnte als eine sehr teure PR-Kampagne der Ministerpräsidentin auf Kosten des Steuerzahlers.“ Damals seien sechs Millionen Euro Landesgeld geflossen.

Die Zahl der Geburten soll Prognosen zufolge in Mecklenburg-Vorpommern weiter sinken. Zugleich wächst die Zahl alter Menschen im Land. Geriatrie ist die Medizin für den alten Menschen.

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