Die Bürgerschaft der Hansestadt Wismar hat auf ihrer ersten Sitzung nach der Kommunalwahl nach zwei erfolglosen Wahldurchgängen per Losentscheid die neue Bürgerschaftspräsidentin bestimmt.
Erst nach einem Patt von 16 zu 16 Stimmen (bei zwei ungültigen Stimmen) im zweiten Wahlgang wurde Sylvia Bartsch von der SPD so zur neuen Präsidentin der Wismarer Bürgerschaft. Im ersten Wahlgang war sie noch allein angetreten, hatte aber nicht die Mehrheit die nötig wäre. Anschließend hatte dann CDU eine Unterbrechung beantragt und den amtierenden Präsidenten Sigfried Rakow als Kandidaten aufgestellt. Wismars Bürgermeister Beyer stellte anschließend klar, das die Kommunalverfassung vorsieht, dass bei Stimmengleichheit das Los entscheidet.
Posse schon vor Beginn der eigentlichen Sitzung der Bürgerschaft, die mit rund 45 Minuten Verspätung begonnen hatte. Das Präsidium hatte zu klären, ob Sylvia Bartsch sich überhaupt zur Wahl stellen darf oder nicht. Sie arbeitet als Sprecherin für die Wismarer Stadtwerke, Mehrheitsgesellschafter ist hier die Hansestadt Wismar. Da sie aber u.a. nicht in der Geschäftsführung tätig ist, gab es am Ende keine Zweifel. Warum man diese Prüfung allerdings erst am Sitzungstag vornimmt, bleibt wohl das Geheimnis der Mitglieder.
In der neuen Wismarer Bürgerschaft hat die SPD zehn Sitze und ist damit stärkste Fraktion und hatte dementsprechend auch das Vorschlagsrecht für die Bürgerschaftspräsidentin. Die CDU hat sieben Sitze, die AfD sechs. Insgesamt hat die neue Bürgerschaft der Hansestadt 35 Mitglieder, von denen am Donnerstag 34 anwesend waren.