Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft muss im EM-Achtelfinale um den Einsatz von Abwehrchef Antonio Rüdiger bangen. Der Innenverteidiger zog sich beim Gruppenfinale gegen die Schweiz (1:1) eine Muskelzerrung an der Rückseite des rechten Oberschenkels zu. Das teilte der DFB am Rande des Spielersatztrainings in Herzogenaurach mit.
Ob Rüdiger am Samstag in Dortmund auflaufen kann, ist fraglich. Eine Muskelzerrung im Oberschenkel gehört zu den häufigsten Verletzungen von Fußballspielern. „Dabei führt eine Überdehnung des Muskels zu ziehenden Schmerzen und einer Muskelverhärtung“, schreibt das Bundesministerium für Gesundheit auf dem Portal „gesund.bund.de“. Demnach heilen Zerrungen in der Regel von allein aus, es dauere „aber Tage bis Wochen“, bis der betroffene Muskel „wieder voll belastbar ist“.
Weiter heißt es dort: „Eine Muskelzerrung kann sehr schmerzhaft sein. Häufig entsteht ein Bluterguss. Es kann bis zu 24 Stunden dauern, bis die Schwellung und der Bluterguss ihr volles Ausmaß erreichen.“ Auch deshalb kann noch keine Prognose bezüglich Rüdiger getroffen werden. Eine Muskelzerrung verheilt jedoch weitaus schneller als ein Muskelriss, sodass noch Hoffnung auf ein Auflaufen des Abwehrchefs im Achtelfinale, das noch einige Tage Ruhe erlaubt, besteht.
Besonders bitter für Bundestrainer Julian Nagelsmann: Jonathan Tah sah gegen die Schweiz seine zweite Gelbe Karte im Turnierverlauf und ist für das erste K.-o.-Spiel gesperrt. Als Alternativen stehen Nico Schlotterbeck, Waldemar Anton und Robin Koch bereit.
Wie sich Rüdiger die Verletzung zugezogen hat, ist unklar. Beim Ausgleichstreffer von Niclas Füllkrug in der Nachspielzeit jubelte der 31-Jährige noch kräftig mit, fasste sich dabei allerdings auch an den Oberschenkel. Laut „Bild“-Zeitung habe der Abwehrboss sich die Verletzung jedoch bereits vorher zugezogen und die Schlussphase unter Schmerzen absolviert. Das DFB-Team trifft im Achtelfinale auf England, Dänemark, Serbien oder Slowenien.