Sonntag, 24.November 2024 | 05:36

Nächste Fußball-Gala bei EM: Furioses Spanien drückt, bis Italien den Ball selbst ins Tor schießt

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Spaniens Jungstars verzückten ihren König, stürmten ins Achtelfinale – und ließen sich im ersten Gigantenduell der EM gegen den Titelverteidiger diesmal auch nicht von Italiens EURO-Held Gianluigi Donnarumma aufhalten. Dank eines Eigentores setzte sich der Rekordeuropameister vor den Augen von Felipe VI. im „Clasico de Europa“ gegen die Azzurri mit ihrem überragenden Torhüter mit 1:0 (0:0) durch und löste als zweites Team nach Gastgeber Deutschland vorzeitig das Ticket für die K.-o.-Runde. „Wir haben unser Ziel erreicht. Wir haben gezeigt, was wir können und wollen natürlich Europameister werden“, sagte Spaniens Offensivmann Nico Williams.

Lange verzweifelte der drückend überlegene Mitfavorit an Donnarumma, vor drei Jahren als Elfmetertöter beim italienischen Titelgewinn gefeiert und im Halbfinale Endstation für die Furia Roja. Der Keeper machte mehrere hochkarätige Chancen zunichte, ehe ihn sein eigener Abwehrspieler Riccardo Calafiori überwand (55.). Die Mannschaft von Trainer Luciano Spalletti hat trotz der ersten Niederlage in der Gruppe B weiter gute Aussichten, bereits ein Remis am Montag (21 Uhr) gegen Kroatien würde zum Weiterkommen reichen. „Wir sind traurig, wir werden alles tun im letzten Spiel“, sagte Donnarumma: „Wir müssen es besser machen. Die Einstellung war da, wir müssen es besser machen, viel besser machen.“

Im „zweiten Wohnzimmer“ ihrer Legende Raul auf Schalke dominierten die Spanier deutlich das Spiel, scheiterten zunächst aber immer wieder an Donnarumma. Schon nach 90 Sekunden war der 25-Jährige gefordert, als er mit starkem Reflex einen Kopfball von Pedri über die Latte lenkte. Auch Alvaro Morata scheiterte an Donnarumma (24.), ebenso wie Fabian Ruiz mit einem Distanzschuss (25.).

„Wir werden unserer Identität treu bleiben, mit Eleganz auflaufen, aber auch mit der Bereitschaft, Gras zu fressen, wenn es notwendig sein wird“, hatte Spalletti angekündigt und bei allem Lob für den Gegner betont: „Man darf sie auch nicht überschätzen.“ Gewarnt hatte er sein Team vor allem vor der „Wucht und Intensität“ der Spanier beim Anlaufen. Mit derselben Startelf wie beim 2:1 gegen Albanien gerieten die Azzurri aber sofort in die Defensive. Spaniens Coach Luis de la Fuente sprach vom „Clasico von Europa“ und erwartete beim achten EM-Duell der Giganten zwei ähnlich agierende Mannschaften. Gegenüber dem 3:0 gegen Kroatien wechselte er einmal: Für Nacho lief Aymeric Laporte auf.

In der Tat spiegelten sich die Systeme. Mit dem Unterschied, dass die Spanier mit deutlich mehr Ballbesitz ungestörter kombinieren durften und gegen den Ball aggressiver zu Werke gingen als die Italiener. „Eviva Espana“, sangen die 10.000 Fans der Furia Roja, während die fast 30.000 Tifosi immer ruhiger wurden. Erst nach dem Rückstand wurde der Titelverteidiger offensiver, doch Spanien hatte weiter die besseren Chancen: Nico Williams traf die Latte (70.). In der Nachspielzeit rettete Donnarumma gleich zweimal gegen Ayoze Perez.

Anders als beim Auftaktmatch der Engländer gegen Serbien (1:0), als es in den Sozialen Netzwerken harsche Kritik an der Gastgeberstadt Gelsenkirchen und vor allem am öffentlichen Nahverkehr gab, war die Stimmung schon vor dem Anpfiff hervorragend: Beide Fanlager feierten ausgelassen in der Stadt, die Spanier marschierten geschlossen zur Arena. „Friedlich und fröhlich“ nannte die Polizei die Atmosphäre.

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