Folgt auf den EM-Auftaktsieg gegen Schottland auch der Erfolg gegen Ungarn? Gegen das Land gewann das DFB-Team zuletzt vor acht Jahren. Glückt der Mannschaft von Bundestrainer Julian Nagelsmann ein Sieg, kann der DFB mit der K.-o.-Phase planen. Auch die Schweiz könnte mithelfen.
Auf der Euphoriewelle reiten: Mit dem zweiten furiosen Auftritt will die Fußball-Nationalmannschaft vorzeitig den Weg ins EM-Achtelfinale ebnen. Die DFB-Auswahl trifft in Stuttgart auf Ungarn (18.00 Uhr). Gelingt nach dem 5:1 zum Auftakt gegen Schottland wieder ein Sieg, kann Bundestrainer Julian Nagelsmann mit dann sechs Punkten schon für das Achtelfinale planen. Die Ungarn waren in der Gruppe A mit einem 1:3 gegen die Schweiz in das Turnier gestartet und stehen deutlich mehr unter Druck.
Ganz sicher hat Deutschland den Einzug in die K.-o.-Runde, wenn auch die Schweiz mithilft. Die Eidgenossen müssen mindestens ein Unentschieden gegen Schottland holen, damit die Bravehearts (maximal ein Punkt) und Ungarn (null Punkte) keine Chance mehr hätten, das DFB-Team zu überholen.
Auch ein Unentschieden würde höchstwahrscheinlich für die nächste Runde reichen. Da neben den beiden erstplatzierten Teams auch die vier besten Gruppendritten fürs Achtelfinale qualifizieren, schaffen es insgesamt 16 von 24 Teams ins Achtelfinale. Bestes Beispiel dafür war 2016 das Team aus Portugal. Dieses schaffte es mit lediglich drei Punkten als Gruppendritter in die K.-o.-Runde und wurde später Europameister.
So knirsch soll es für Nagelsmanns Team nicht werden – und das 5:1 zum Auftakt verspricht auch anderes. Personell muss und will der Bundestrainer gegen Ungarn nichts verändern. Der 36-Jährige kann auf seine Stammelf bauen. Im Team des Gegners stehen mehrere Profis, die bei deutschen Klubs spielen, zum Beispiel Peter Gulacsi und Willi Orban von RB Leipzig oder Andras Schäfer von Union Berlin und Marton Dardai von Hertha BSC.
Gegen Ungarn hatte sich die deutsche Mannschaft zuletzt oft schwergetan. Bei der letzten EM 2021 sicherte Leon Goretzka mit seinem späten Ausgleich zum 2:2 in München erst das Weiterkommen ins Achtelfinale. In der Nations League gab es 2022 ein 1:1 in Budapest und ein bitteres 0:1 in Leipzig, nur zwei Monate vor der letztlich missratenen WM in Katar. Der letzte Sieg gegen Ungarn gelang mit einem 2:0 in einem EM-Testspiel vor acht Jahren noch unter Ex-Bundestrainer Joachim Löw. „Die Spiele sind sehr, sehr verschieden. Das hat keinen Einfluss. Wir wissen, dass Ungarn vor allem gegen die großen Nationen zuletzt gute Ergebnisse gezeigt hat“, sagte allerdings Maximilian Mittelstädt.
Im zweiten Gruppenspiel treffen anschließend (21.00 Uhr) Schottland und die Schweiz in Köln aufeinander.