Die nasskalte Wetterlage bereitet den Landwirtinnen und Landwirten in Mecklenburg-Vorpommern keine großen Probleme. Im Gegenteil: Die Landwirte rechnen laut dem Bauernverband Mecklenburg-Vorpommern sogar damit, eine im Vergleich der Jahre bessere Ernte einzufahren. Sie seien froh, in diesem Jahr ohne hochsommerliche Temperaturen und die Frühsommertrockenheit durch die vergangenen Monate gekommen zu sein, hieß es vom Verband am Mittwoch. Durch die derzeit günstige Wetterlage stünden Getreide, Raps, Zuckerrüben, Mais und Kartoffeln gut im Feld.
Problematisch sei aber ein durch die Niederschläge verstärkter Pilzbefall. Das könne dann vor allem beim Weizen zu Qualitätseinbußen führen. Auch beim Obst- und Gemüseabbau seien Pilzkrankheiten derzeit stärker vertreten. „Aber das ist alles beherrschbar“, erklärte der Geschäftsführer des Verbands für Obst- und Gemüseabbauer, Rolf Hornig. Im biologischen Abbau sei derzeit außerdem mit Unkraut zu kämpfen. „Die feuchte Witterung hat natürlich zur Folge, dass nicht nur die Kulturen gut wachsen, sondern auch das Unkraut“, so Hornig. Trotzdem sei das alles nicht dramatisch.
Beim Obstbau mache sich der Klimawandel deutlich bemerkbar. „Der Obstbau hatte natürlich insbesondere durch den sehr frühen Vegetationsbeginn Probleme während der Blüte“, sagte Hornig. Bei dem für Mecklenburg-Vorpommern wichtigsten Obstbau, dem Apfelanbau, gebe es zwar Schäden, doch das beschränke sich auf vereinzelte Regionen – Dort könne es auch zu deutlichen Ausfällen kommen. Hornig rechnete aber insgesamt mit einer knappen Normalernte. „Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen.“