Freitag, 20.September 2024 | 05:41

Mit weißen Shirts durch Vorrunde: DFB-Elf kann vorerst nicht im pinken Trikot spielen

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Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft wird bei der Heim-Europameisterschaft alle drei Spiele der Gruppenphase offenbar in ihren weißen Heim-Trikots absolvieren. Ein entsprechendes Dokument der UEFA teilte der ARD-Journalist Chaled Nahar auf X. Demnach hat die Farbkombination mit den Gegnern das pinkfarbene Auswärtstrikot nicht zugelassen. Die DFB-Elf eröffnet das Turnier zunächst am Freitag gegen Schottland, danach folgen die Vorrundenspiele gegen Ungarn (Mittwoch, 19. Juni, 21 Uhr) und abschließend gegen die Schweiz (23. Juni, 21 Uhr), die jedoch das Heimrecht für die Partie hat.

Nach seiner Präsentation hatte das pinke Trikot für Diskussionsstoff gesorgt: Eine solche Farbe sei unmännlich, hieß es damals. Den Aufschrei vorahnend hatten der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und Ausrüster Adidas eine Marketingkampagne vorbereitet – und sich selbst auf die Schippe genommen. In einem Video wurde gefragt: “Ist das ein Frauentrikot?”, ehe Nationalspielerin Jule Brand in dem Auswärtstrikot antwortet: “Ich weiß nicht, sieht für mich noch nicht nach acht EM-Titeln aus.” Den acht EM-Titeln der Frauen-Auswahl stehen bislang drei der Männer-Nationalmannschaft gegenüber.

Indes erfreut sich das pinke Auswärtstrikot nicht nur wegen der Marketingkampagne großer Beliebtheit. Bei Länderspielen und öffentlichen Trainings ist es mittlerweile allgegenwärtig. In der vergangenen Woche war es sogar zwischenzeitlich ausverkauft. Laut Ausrüster Adidas legte das Shirt den besten Verkaufsstart eines deutschen Auswärtstrikots jemals hin. Auch das Heimtrikot erfreue sich “sehr großer Beliebtheit”, hieß es damals. Genau Zahlen gab es jedoch nicht. Für Adidas ist es die letzte Europameisterschaft als Ausrüster des DFB-Teams.

Wenig überraschend hat es sportlich es keinen Einfluss, welches Trikot die DFB-Elf zuletzt getragen hat. Das Team von Bundestrainer Julian Nagelsmann ist seit vier Länderspielen ungeschlagen. Dabei schneidet das Auswärtstrikot sogar leicht besser ab: Toni Kroos und Co. gewannen beide Partien im pinken Jersey – jeweils mit 2:1 gegen Griechenland und die Niederlande. In Weiß gekleidet gab es dagegen den 2:0-Erfolg gegen Frankreich und das 0:0-Remis gegen die Ukraine.

Kurz vor dem Beginn der Heim-EM lobte unterdessen Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck das DFB-Team. Nagelsmanns Mannschaft sei “ein Aushängeschild für die Republik, die wir lieben wollen”, sagte der Grünen-Politiker dem “Kicker”. “Sie spielen für Deutschland, und das ist das freundliche Deutschland in pinken Trikots. Was wollen wir mehr? So soll es sein.” Die Spieler, der DFB und auch die Funktionäre des deutschen Sports würden “ganz klar Haltung” zeigen. “Das ist aller Ehren wert.”

Besorgt zeigte ich Habeck jedoch über die über den Rassismus, den eine WDR-Umfrage vergangene Woche zutage getragen hatte. “Wie muss sich jemand fühlen, der alles für sein Land gibt und dem man trotzdem sagt, du gehörst nicht dazu, weil du die falsche Hautfarbe hast? Das nennt man Rassismus, und ihn erfahren viel zu viele im Alltag”, sagte er in dem Interview. Die Ergebnisse seien “verdammt bitter”. In einer laut WDR repräsentativen Umfrage hatte jeder Fünfte angegeben, dass er es besser fände, wenn in der deutschen Nationalmannschaft mehr weiße Spieler spielen würden. Die Ergebnisse hatten eine große Debatte ausgelöst.

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