In Mecklenburg-Vorpommern bekommen 70 Schulen zusätzliche Finanzhilfen, um Schülerinnen und Schüler mit schwierigen Startbedingungen besser helfen zu können. Wie Bildungsministerin Simone Oldenburg (Linke) am Montag in Schwerin mitteilte, gibt es im Rahmen des Startchancen-Programms vom Schuljahr 2024/2025 an jährlich etwa 34 Millionen Euro, zur Hälfte bereitgestellt vom Bund. Die andere Hälfte kommt vom Land sowie Kreisen und Kommunen als den Schulträgern. Das Programm läuft über zehn Jahre, der Bund gewährt jährlich bis zu einer Milliarde Euro für insgesamt 4000 Schulen in Deutschland.
Weil insbesondere in den ersten Schuljahren wichtige Weichen für den späteren Bildungserfolg gestellt werden, sollen vor allem Grundschüler von der zusätzlichen Förderung profitieren. Laut Oldenburg wurden in Absprache mit den Kommunalverbänden 42 Grundschulen im Land für das Programm ausgewählt. Dort sollen gezielt Grundkompetenzen wie Lesen, Schreiben und Rechnen gefördert werden. Programm-Mittel fließen aber auch an Regional- und Berufsschulen im Land.
Der Bund hatte für die Auswahl der geförderten Schulen Kriterien wie die soziale Lage im Einzugsbereich und den Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund vorgegeben. In Mecklenburg-Vorpommern seien zudem der Anteil an Schülerinnen und Schüler mit pädagogischem Förderbedarf sowie an Schülern, die Klassenstufen wiederholen, berücksichtigt worden. „Noch immer hängt in Deutschland der Bildungserfolg von Kindern und Jugendlichen stark vom sozioökonomischen Hintergrund ab. Das kann und darf nicht so bleiben“, betonte die Ministerin.
Die Gelder können laut Oldenburg unter anderem eingesetzt werden, um die baulichen Bedingungen und die technische Ausstattung der Schulen zu verbessern sowie Projekte zum Lesen oder die Potenzialanalyse von Schülern zu finanzieren. Auch die berufliche Orientierung soll verbessert werden. Zudem sollen mit der Einstellung zusätzlicher Fachkräfte wie etwa Psychologen multiprofessionelle Teams gestärkt werden.
Außerdem können die Mittel für Elternarbeit zur Lernförderung und zur Entwicklung einer positiven Schulkultur eingesetzt werden, hieß es. Insbesondere nach der Corona-Pandemie häuften sich die Klagen über mangelnde Lernbereitschaft und fehlende Unterstützung durch Eltern.
„Die Landkreise werden als Schulträger insbesondere für die Umsetzung des Investitionsprogrammes als verlässliche Umsetzungspartner zur Verfügung stehen. Im Sinne einer wirklich nachhaltigen Schulentwicklung wäre die dauerhafte Verankerung von Fördermitteln in den kommunalen Haushalten der Schulträger jedoch der bessere Weg“, betonte Landrat Heiko Kärger (CDU) als Vorsitzender des Landkreistages.