Thomas Tuchel verlässt den FC Bayern in diesem Sommer. Die Entscheidung aus dem Februar hat Bestand. In den vergangenen Tagen hatte sich angedeutet, dass es womöglich doch eine Kehrtwende geben könnte. Doch die bleibt nun aus. Tuchel bestätigte am Vormittag, dass es Gespräche über einen Verbleib gegeben habe. Man aber keine Einigung erzielen konnte. Über die Gründe schwieg sich der Coach aus. “Das ist die letzte Pressekonferenz an der Säbener Straße”, sagte er und war dabei gut gelaunt.
“Es war sehr schwierig. Erlebnisse wie in der Champions League schweißen dich zusammen”, sagte Tuchel vor seinem letzten Spiel bei der TSG Hoffenheim. Es falle ihm schwer, die Mannschaft zu verlassen. Die Initiative zu einem Verbleib sei vom Klub ausgegangen, betonte der scheidende Trainer. “Die Zusammenarbeit mit dem Team war der Hauptgrund, warum eine solche 180-Grad-Wende noch ein Thema war, aber wir haben eben keine Vereinbarung gefunden.” Der Aufsichtsrat des Rekordmeisters hatte in dieser Woche offenbar sein grundsätzliches Einverständnis für eine Fortsetzung der Zusammenarbeit signalisiert.
In den vergangenen Wochen war der FC Bayern bei seiner Suche nach einem Trainer für die kommende Saison unter anderem bei Xabi Alonso, Julian Nagelsmann und Ralf Rangnick abgeblitzt. Auch mehrere Spieler wie Kapitän Manuel Neuer sollen sich deshalb zuletzt für Tuchel starkgemacht haben. Bei Fans stand der Trainer zuletzt ebenfalls hoch im Kurs. Es gab sogar eine Online-Petition für seinen Verbleib. Ein Grund dafür waren auch die teilweise herausragenden Leistungen in der Champions League. Dort scheiterte der FC Bayern vor wenigen Tagen auf bittere Weise an Real Madrid im Halbfinale.
Nach einer surrealen Pleite beim VfL Bochum im Februar hatten sich die Münchner wenige Tage später mit Tuchel über eine Auflösung seines bis Sommer 2025 laufenden Vertrages zum Ende dieser Saison geeinigt. Sportvorstand Max Eberl besaß nach eigener Aussage “nullkommanull Einfluß” auf diese Entscheidung: “Ich wurde nicht gefragt. Ich habe am 1. März angefangen, da war die Messe schon ein Stück weit gelesen.” Zuletzt hatten er und Sportdirektor Christoph Freund die Option Tuchel forciert.
