Die Ursache für den Waldbrand auf dem früheren Truppenübungsplatz bei Lübtheen ist geklärt. Wie der regionale Stromversorger Wemag am Donnerstag in Schwerin mitteilte, war am Mittwochnachmittag ein schwerer Ast in eine Mittelspannungsleitung gefallen und hatte dabei Feuer gefangen. Die Flammen hätten sich danach rasch ausgebreitet.
Das Feuer konnte relativ schnell unter Kontrolle gebracht werden. Am Donnerstagvormittag war der Brand weitgehend gelöst. An dem Einsatz in Jessenitz-Werk bei Lübtheen waren rund 140 Feuerwehrleute beteiligt. Derzeit würden noch Glutnester gelöscht, sagte Landrat Stefan Sternberg (SPD) am Donnerstag. Es hätten acht Hektar Wald gebrannt.
Gegen Mittag sollte der Einsatz der Feuerwehr beendet sein, wie der Henning Bremer, Leiter des Bundesforstbetriebes Trave, vor Ort sagte. Danach beginne die Brandwache. Auch dann könne es zwar noch Glutnester geben, aber keine offenen Flammen mehr. Der jetzige Brand sei in seiner Dimension überhaupt nicht mit dem von 2019 zu vergleichen, so Bremer. Damals sei Katastrophenalarm ausgelöst und die Kreisebene einbezogen worden. Diesmal war der Einsatz auf Gemeindeebene angesiedelt.
Der herabgefallene Ast beschädigte auch die Stromleitung stark. Zwei Leiterseile wurden laut Wemag durchtrennt und lagen über mehrere Mastfelder hinweg am Boden. Eine genaue Sichtung und Schadensaufnahme könne erst nach Zutrittsfreigabe von den zuständigen Behörden für die Flächen erfolgen.
Landrat Sternberg betonte, man habe aus 2019 viel gelernt. „Waldbrand ok. Waldbrand auf munitionsbelasteten Flächen schwierig, ganz hohe Verantwortung für unsere Kameradinnen und Kameraden, aber auch für die Bürgerinnen und Bürger.“
Er verwies darauf, dass derzeit eine sehr hohe Waldbrandgefahrenstufe gelte und Pfingsten vor der Tür stehe, wenn viele Menschen Grill oder Feuerschalen anzündeten. „Schaut, dass ihr das unter Kontrolle habt. Wir können Waldbrände verhindern. Wir brauchen kein Lübtheen 2019 oder 2023 oder auch kleines Lübtheen wie jetzt 2024.“
Das Feuer war am Mittwochabend in einem Waldgebiet auf dem ehemaligen Übungsgelände ausgebrochen. Das Gelände ist unwegsam und schlecht zu erreichen, weshalb das Feuer zunächst mit einem Ring aus Wasser davon abgehalten wurde, sich auszubreiten. Zeitweise war ein Löschhubschrauber im Einsatz.
Das einstige Militärgelände ist schwer munitionsbelastet, immer wieder hat es in den vergangenen Jahren auf dem Gelände verheerende Waldbrände gegeben. Im Sommer 2019 hatte ein Feuer fast 1000 Hektar Wald erfasst.