Montag, 25.November 2024 | 01:32

Lesung mit den „Daughters and Sons of Gastarbeiters“

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„Wie schön ist es, in Deutschland zu leben“ – davon berichten am 17. Mai 2024 die Autorinnen und Autoren der „Daughters and Sons of Gastarbeiters“. Los geht es um 17.00 Uhr beim Verein „Das Boot“ Wismar e.V., Lübsche Straße 44 in Wismar. Der Eintritt ist frei.

Die Autorinnen und Autoren, alle Kinder nach Deutschland eingewanderter Eltern, stellen eine Auswahl an Geschichten vor: Sie zeigen Biografien von Gastarbeiterinnen und Gastarbeitern der ersten Generation aus unterschiedlichen Ländern, die sich mit der aufgenommenen Arbeit auch ein Leben in Deutschland aufbauten. Ebenso finden sich in den Geschichten die Lebensrealitäten der sogenannten „Zweiten Generation“ wieder.

„Daughters and Sons of Gastarbeiters“ ist eine Literaturplattform, die im Januar 2015 in Berlin ins Leben gerufen wurde. Die Autorinnen und Autoren bieten in künstlerisch-performativer Form autobiografische Geschichten aus ihrer Familiengeschichte dar. Die Erzählungen werden dabei von Bildprojektionen aus den Familienalben begleitet und eröffnen einen Diskurs über das Selbstverständnis und die Relevanz der Einwandererinnen und Einwanderer in der deutschen Gesellschaft.

In einer Zeit, in der in öffentlichen Debatten ethnische und religiöse Hintergründe eine immer größere Rolle spielen, erscheint es umso wichtiger, den Blick auf die konkrete Lebenswirklichkeit von Menschen mit Migrationserfahrungen zu richten, um gängige Überfremdungsrhetoriken und Ausgrenzungsmechanismen ins Leere laufen zu lassen.

Zu den Autorinnen und Autoren in Wismar:

Dr. Cicek Bacik, geboren 1972, ist Initiatorin und Sprecherin der Literaturplattform „Daughters and Sons of Gastarbeiters“. Sie studierte Neuere Deutsche Literatur und Französische Philologie an der Freien Universität Berlin und an der Sorbonne. 2012 promovierte sie an der Philipps-Universität Marburg in Politik. Sie ist Co-Herausgeberin von „Intercity Istanbul“ (2010). Ihre Promotionsarbeit „Türkisches Fernsehen in Deutschland – Narrenfreiheit und mangelnde Medienaufsicht“ erschien 2014. Sie ist Co-Herausgeberin von „Grenzerfahrungen – Ein Lesebuch der Daughters and Sons of Gastarbeiters“ (2021). Seit einigen Jahren arbeitet sie als Grundschullehrerin in Berlin.

Rosaria Chirico, 1970 in Düsseldorf geboren, ist Tochter süditalienischer Gastarbeiter, die 1965 „für vier Jahre“ nach Deutschland zogen, woraus ein ganzes Leben und drei Generationen wurden. Sie wuchs in Düsseldorf auf, studierte dort und später in Berlin Germanistik, Philosophie und Romanistik. Viele Jahre war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin und freiberufliche Schreibdidakterin und Coach tätig, bis sie hauptberuflich in eine Bildungsberatungseinrichtung für Frauen wechselte, wo sie sich unter anderem für eine adäquate Arbeitsmarktintegration migrantischer Frauen einsetzt. Sie ist Co-Herausgeberin von „Grenzerfahrungen – Ein Lesebuch der Daughters and Sons of Gastarbeiters“ (2021).

Nga Do wurde 1996 als Tochter eines ehemaligen vietnamesischen Vertragsarbeiter in Erfurt geboren. Sie hat in Göttingen Betriebswirtschaftslehre studiert und ein halbes Jahr in Japan gelebt. Im August 2022 veröffentlichte sie selbstständig einen vietnamesisch-deutschen Ratgeber, um insbesondere Deutschvietnamesen die Kultur und Sprache ihrer Eltern näher zu bringen. Zusammen mit der Autorengruppe „Daughters and Sons of Gastarbeiters“ hält sie regelmäßig Lesungen. Für ihren Debütroman „Wo Zucker vom Himmel fällt“ hat sie viele Interviews geführt, um das Schweigen der Elterngeneration zu brechen und die Migrationsgeschichte ihrer eigenen Familie aufzuarbeiten. Nga Do lebt seit 2019 in Berlin und ist Absolventin der Autorenschule Schreibhain.

Dr. Martin Hyun, 1970 in Krefeld geboren und Sohn südkoreanischer Gastarbeiter, studierte Politik, International Business und International Relations in den USA, Belgien und Bonn. Er war der erste koreanischstämmige Bundesliga-Profi in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) sowie Junioren-Nationalspieler Deutschlands. Seit 2002 bereist er Südkorea, wo er 2005 für ein Jahr lebte und im koreanischen Parlament arbeitete. Er ist Gründer des Vereins „Hockey is Diversity e.V.“ und veröffentlichte unter anderem den Band „Ohne Fleiß kein Reis. Wie ich ein guter Deutscher wurde“, „Lautlos -Ja Sprachlos – Nein: Grenzgänger zwischen Deutschland und Südkorea“, „Gebrauchsanweisung für Südkorea“ und „Gebrauchsanweisung für Nachbarn“. Zuletzt arbeitete er als Debuty Sport Manager für Eishockey und Para-Eishockey im Organisationskomitee der Olympischen Winterspiele in Südkorea.

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