Die konservative Werteunion ist nun auch in Mecklenburg-Vorpommern mit einem eigenen Landesverband vertreten. Im Beisein von Bundeschef Hans-Georg Maaßen sei auf einer Gründungsversammlung am Sonntag in Binz auf Rügen Stefanie Voigt aus Greifswald mit großer Mehrheit zur Landesvorsitzenden gewählt worden, teilte die Werteunion am Montag mit. Damit sei die Mitte Februar gegründete Partei, der auch ehemalige CDU-Mitglieder angehören, nunmehr in vier Ländern vertreten. Maaßen, früher Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, erneuerte laut Mitteilung seine Kritik an der CDU. Sie sei nicht reformfähig, die Parteiführung beziehe Anschauungen der konservativen Mitglieder nicht mit ein.
An der Zusammenkunft in Binz nahmen nach Angaben von Landesparteivize Matthias Manthei 14 Parteimitglieder aus dem Nordosten teil. Der Jurist aus Greifswald ist eines der prominentesten Mitglieder der Werteunion im Land. Manthei war 2016 für die AfD in den Landtag Mecklenburg-Vorpommerns gewählt worden war, hatte Partei und Fraktion aber aus Protest über deren Kurs verlassen und sich später der CDU-Fraktion angeschlossen. Nach seinen Angaben ist auch der frühere Chef des Landesverfassungsschutzes, Reinhard Müller, Mitglied der neuen konservativen Partei.
Bei den Kommunalwahlen in Mecklenburg-Vorpommern am 9. Juni werde die Werteunion nicht als Partei antreten, da die Vorbereitungszeit für eine Bewerbung zu kurz gewesen sei. Doch würden einzelne Parteimitglieder auf Listen von lokalen Wählergemeinschaften für Kommunalvertretungen kandidieren, sagte Manthei.