Jugendliche und Kinder sind im Internet nach Worten der Rechtsanwältin und Initiatorin der Bundesjugendkonferenz Medien, Gesa von Schwerin, in zunehmendem Maße Cybermobbing ausgesetzt. Das zeigten Rückmeldungen von Jugendlichen, Eltern und Lehrkräften. „Schulen berichten zudem von verstörenden Inhalten, die schon den Kleinsten geschickt werden“, sagte sie am Freitag anlässlich der Bundesjugendkonferenz in Rostock, an der über 200 Medienscouts aus dem gesamten Bundesgebiet teilnahmen.
Bei den Scouts handelt es sich um engagierte Kinder und Jugendliche, die an ihren Schulen Ansprechpartner und Experten für das Thema Medienkompetenz sind. Eine Umfrage unter den teilnehmenden Medienscouts zeigt, dass Gewaltvideos im Netz ein immer größeres Problem darstellten. „Mehr als die Hälfte von ihnen (56 Prozent) hat selbst schon Gewaltszenen geschickt bekommen, die Angst machten und Unwohlsein zur Folge hatten. Bereits Kinder im Grundschulalter werden mit Selbstmordvideos, Tierquälerei und Folterszenen ungewollt konfrontiert“, teilte die Techniker Krankenkasse mit, die die Konferenz unterstützt.
Mehr als jeder zweite Medienscout ist täglich mehr als drei Stunden online (53 Prozent), fast jeder Fünfte sogar mehr als fünf Stunden (2024: 18 Prozent). Dabei sind Chatten beziehungsweise die Nutzung von Messenger-Diensten (92 Prozent), Musik hören (82 Prozent), soziale Netzwerke (83 Prozent) und die Recherche für Hausaufgaben (70 Prozent) die Hauptaktivitäten. Rund 88 Prozent der Medienscouts hatten mit zwölf Jahren bereits ein eigenes Handy.