Auch in Stralsund werden nun weithin sichtbar Reste der MV-Werften-Ära entfernt. Am Montag begannen Arbeiter damit, an der Südseite der großen Schiffbauhalle der dortigen Werft das Logo der längst insolventen MV-Werften-Gruppe zu beseitigen. Nach Angaben der Stadt soll bis zum Tag der offenen Werft am Samstag wieder das darunterliegende Volkswerft-Logo sichtbar sein: eine Kogge. Noch in dieser Woche solle auch damit begonnen werden, den MV-Werften-Schriftzug auf der Westseite der Halle zu entfernen. Später solle hier wieder „Volkswerft Stralsund“ stehen. Danach werde die Ostseite entsprechend verändert. Die Umgestaltung koste einen niedrigen sechsstelligen Betrag.
Nach der Insolvenz von MV Werften 2022 hatte die Stadt auf dem Gelände einen maritimen Gewerbepark etabliert. Laut früheren Angaben der Stadt sind die Hallen, Werkstätten und Produktionsanlagen der Werft zu 100 Prozent verpachtet. 15 Unternehmen aus unterschiedlichen Bereichen hätten sich angesiedelt. Es gebe mehr als 500 Arbeitsplätze. Zu Hochzeiten hatte die MV-Werften-Gruppe nach früheren Gewerkschaftsangaben bis zu 600 Beschäftigte in Stralsund. Zu DDR-Zeiten arbeiteten in der damaligen Volkswerft Tausende Schiffbauer.
Der Begriff „Volkswerft“ habe eine große Bedeutung für die Stralsunderinnen und Stralsunder, sagte ein Sprecher der Stadt. Sie seien teils in drei Generationen mit der Werft verbunden.
Auch am früheren MV-Werften-Standort in Rostock wurde der Name der insolventen Gruppe entfernt. Anfang des Jahres war der Schriftzug „Marinearsenal Warnowwerft“ auf dem weithin sichtbaren Bockkran präsentiert worden. Die Bundeswehr hatte die Werft übernommen.