Samstag, 23.November 2024 | 06:37

Auch Folge aus Streit mit DAZN: DFL überweist Bundesliga-Klubs nur 47 statt 127 Millionen Euro

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Die Deutsche Fußball Liga (DFL) schüttet in zwei Monaten weniger Geld an die 36 Profiklubs aus als geplant. „Die Auskehrungsrate Juni 2024 wird von ursprünglich 127 Mio. Euro auf 47 Mio. Euro gekürzt“, heißt es in einem DFL-Schreiben an die 36 Klubs.

Weiter heißt es in dem Schreiben: „Grund hierfür ist, dass Erlöse in Höhe von 80 Mio. Euro erst zu einem späteren Zeitpunkt in diesem Jahr vereinnahmt werden können, da Zahlungen von Partnern nicht zu den vertraglichen Fälligkeitsterminen erbracht werden konnten. Auf Veranlassung der betreffenden Partner mussten insofern Vereinbarungen über spätere Zahlungen getroffen werden.“ Um welches Unternehmen es neben DAZN geht, ist derzeit nicht bekannt.

„Die DFL hat bereits im Februar mit DAZN einen neuen Zahlungsplan für die Raten im März und April vereinbart“, sagte ein Sprecher des Medien-Unternehmens: „Das ist ein normaler Vorgang im Working Capital Management zwischen Geschäftspartnern.“ Das fehlende Geld soll dem Vernehmen nach mit Zinsen zu einem späteren Zeitpunkt gezahlt werden.

Mit den verspäteten Zahlungen und dem Schreiben geht der Streit der DFL mit dem Medien-Unternehmen DAZN weiter. Das weltweit tätige Medien-Unternehmen hatte am Freitagmittag angekündigt, die Auseinandersetzung mit der DFL um das Rechte-Pakte B vor Gericht zu bringen. Der Internet-Sportsender beabsichtigt zudem nach dpa-Informationen, sich komplett aus der TV-Ausschreibung der Fußball-Bundesliga zurückzuziehen, wenn er das Paket B nicht bekommt.

Das Verkaufsverfahren für die audiovisuellen Medienrechte der Fußball-Bundesliga war in der Vorwoche unterbrochen worden. Strittig war das Fehlen einer Bankgarantie von DAZN. In dem Streit geht es um das Paket B der TV-Rechte-Auktion mit Live-Spielen im Pay-TV. Es ist das größte Paket mit den Begegnungen am Samstag um 15.30 Uhr und am Freitagabend sowie den Relegations-Partien. Dieses Paket umfasst insgesamt 196 Live-Spiele.

Daraufhin kündigte DAZN nun an, vor Gericht ziehen zu wollen. „Angesichts der mangelnden Reaktion der DFL auf unsere Beschwerde über die unrechtmäßige Vergabe von Rechtepaket B wird DAZN den Rechtsweg beschreiten, um die Vergabe des Pakets zu erreichen“, hatte ein Unternehmens-Sprecher mitgeteilt.

Inhaltlich wies die DFL sämtliche Vorwürfe des Streamingdienstes zurück. „Die Angebote der DAZN Limited waren nicht ausschreibungskonform und wurden deswegen bei der Vergabe nicht berücksichtigt. Das von DAZN nachträglich eingereichte Dokument einer Bank ändert an der Entscheidung über die anderweitige Vergabe nichts. Für die von DAZN geforderte Rücknahme der Entscheidung gibt es keine Grundlage und keine Berechtigung“, schrieb die DFL. Allen Interessenten seien „die Bedingungen in der Auktion“ bekannt gewesen. Man weise den Vorwurf von DAZN, nicht korrekt informiert gewesen zu sein, „entschieden zurück“.

Der Ligaverband veröffentlichte zudem ein Statement mit fünf Punkten „zur Klarstellung“. Darin heißt es: „Sollte DAZN die Schiedsklage einreichen, ist die DFL für ein solches Verfahren gut aufgestellt. Die DFL erwartet im Sinne zügiger Prozess- und Rechtssicherheit, die im allseitigen Interesse liegt, dass alle Beteiligten einen Schiedsspruch als endgültig und abschließend akzeptieren.“

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