Montag, 25.November 2024 | 05:52

Gäste aus Tschornomorsk zum ersten Mal in Wismar

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Nach einer langen Fahrt waren Gäste aus Wismars ukrainischer Partnerstadt Tschornomorsk am Donnerstag gut in der Hansestadt Wismar angekommen.

Bürgermeister Vasyl Huliaiev sowie Andriy Levchenko und Vasyl Voloshynov, beide Abgeordnete des Stadtrates von Tschornomorsk, Mykola Lukianchuk, Vorsteher des Gemeinderates von Velykodolynske, und die beiden Fahrer Artem Hvozdovskyi und Serhii Poluianov Serhii wurden unter anderem von Bürgermeister Thomas Beyer im Rathaus begrüßt.

Die Gäste, die zum ersten Mal in Wismar waren, freuten sich über den direkten Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern. Die Ukrainer nahmen an einem Stadtrundgang, zu dem auch ein Besuch der Aussichtsplattform auf St. Georgen gehörte, an einer Pressekonferenz und an der Sitzung der Bürgerschaft am 25. April teil. Am 26. April ging es unter anderem in die Fritz-Reuter-Grundschule und in den Tierpark.

Am Abend waren die Gäste aus der Ukraine bei einer Podiumsdiskussion im Saal des Zeughauses dabei. Etwa 70 Gäste folgten der Einladung der beiden Bürgermeister zur Podiumsdiskussion.

Bürgermeister Vasyl Huliaiev berichtete davon, dass seine Stadt vor wenigen Tagen beschossen wurde. Es gab sechs Tote, darunter ein zehnjähriges Mädchen. Am Strand wurde eine Miene an Land gespült. Es gibt ganz unterschiedliche Mienen, auch sehr kleine, die den Schiffen nichts anhaben können, aber wenn ein Mensch darauf tritt, verliert er vielleicht ein Bein. Das Baden im Schwarzen Meer ist aufgrund dieser Gefahr aktuell verboten.

„Ich möchte mich bedanken, dass viele unserer Familien und Kinder in Deutschland leben können und dass sie das nicht erleben müssen. Ich hoffe, dass der Krieg bald beendet wird, dass wir gewinnen, dass wir in Frieden leben können und die Menschen aus Wismar uns in Frieden besuchen können. Ich möchte mich bedanken für die Generatoren, die von Wismar gespendet wurden. Die haben uns gerettet, als Stromausfall war, die kamen zum richtigen Zeitpunkt. Uns hilft auch Europa und Deutschland, um die Schutzräume in den Schulen einzurichten“, so der Bürgermeister von Tschornomorsk.

Bürgermeister Thomas Beyer erzählt, wie es zur Anbahnung der Städtepartnerschaft kam. Bei einer deutsch-ukrainischen Partnerschaftskonferenz in Augsburg war ein Mitarbeiter, Andreas Nielsen, vor Ort und lernte den Bürgermeister von Tschornomorsk kennen. Bürgermeister Huliaiev ergänzt: „Ohne Andreas Nielsen hätte das nicht geklappt“.  

Thomas Beyer: „Wir schauen aktuell, ob wir konkrete Projekte realisieren können. Derzeit versuchen wir ein Fahrzeug für eine Schule zu beschaffen. Dafür gibt es ein Förderprogramm, aber wir werden uns dazu auch noch an die Öffentlichkeit wenden, da gibt es noch eine finanzielle Lücke, die mit Spenden geschlossen werden kann. Wir wollen aber auch voneinander lernen. Wir haben gestern erfahren, wie weit die Ukraine bei der Digitalisierung ist, da können auch wir einiges lernen.“

Am heutigen Samstag fahren Vasyl Huliaiev und sein Team wieder in Richtung Ukraine.

Quelle: Pressestelle der Hansestadt Wismar

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