Fußball-Zweitligist Hansa Rostock kann sich im Auswärtsspiel bei Hertha BSC auf eine große Fan-Unterstützung verlassen. Mehr als 20.000 Fans werden am Freitag (18.30 Uhr) im Olympiastadion erwartet. „So eine Kulisse ist einer der Gründe, warum man als kleiner Junge dem Ball hinterherrennt“, sagte Hansa-Coach Mersad Selimgebovic am Mittwoch.
Den Trainer juckt es dabei selbst gewaltig in den Füßen. „Ich würde mit jedem Spieler gerne tauschen. Zumindest für fünf Minuten“, sagte der 41-Jahre Ex-Profi weiter: „Da bin ich ein bisschen neidisch auf die Jungs.“
Nach zuletzt drei Siegen aus vier Spielen stehen die Mecklenburger mit 31 Punkten auf Platz 15. Der Vorsprung auf einen direkten Abstiegsplatz beträgt aber nur zwei Zähler, der Relegationsrang ist nur einen Punkt entfernt. „Wir sind gerade so über Wasser, können ein bisschen atmen“, sagte Selimbegovic. Gleichzeitig warnte der Coach aber auch: „Ein kleiner Schubser von oben und du bist wieder unten.“ Für die letzte sechs Saisonspiele müsse man bereit sein, „tief einzuatmen“.
Personell können die Norddeutschen aus dem Vollen schöpfen. Selimbegovic: „Es gibt ein paar kleine Wehwehchen. Aber es sollten alle Jungs an Bord sein.“ An der Einstellung seiner Schützlinge zweifelt der Bosnier nicht: „Wer für dieses Spiel extra Motivation braucht, ist hier fehl am Platz.“
Die Hauptstädter, die aktuell mit 41 Punkten auf Platz sieben liegen, hätten sich nach einigen Startschwierigkeiten gefunden. „Hertha hatte zu Saisonbeginn mit dem Umbruch zu kämpfen. Allerdings haben sie sich gefangen und sind nun etwas stabiler unterwegs“, sagte Selimbegovic über den Bundesliga-Absteiger. „Wenn die sich hochfahren und alles passt, ist das eine richtig gute Mannschaft. Und sie ist nicht so einfach zu bespielen.“
Das letzte Spiel der Rostocker im Olympiastadion liegt fast 17 Jahre zurück. Im September 2007 feierte Hansa in der Bundesliga einen 3:1-Auswärtssieg. Im Mittelfeld der Hertha spielte der heutige Berliner Coach Pal Dardai. Im Hinspiel der laufenden Serie trennten sich die beiden Teams im November vergangenen Jahres im Ostseestadion torlos 0:0. Für Mersad Selimbegovic ist die Arena in der Hauptstadt im übrigen Neuland. Im Olympiastadion war der 41-Jährige bislang nur als Zuschauer.