Sonntag, 24.November 2024 | 21:41

Zahl der erfassten Drogendelikte in MV leicht rückläufig

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Nach dem erheblichen Anstieg der Rauschgiftkriminalität im Jahr 2019 in Mecklenburg-Vorpommern auf weit über 8000 erfasste Fälle hat sich der zuletzt leichte Rückgang 2023 fortgesetzt. Wie aus der jetzt vorliegenden polizeilichen Kriminalstatistik hervorgeht, ermittelten die Behörden im Vorjahr in 8011 Fällen. Das waren etwa drei Prozent weniger als 2022 und acht Prozent weniger als 2021, als mit 8758 der bisherige Höchstwert verzeichnet wurde. Fast 7600 Delikte und damit 95 Prozent wurden 2023 laut Innenministerium aufgeklärt. Etwa jeder dritte Tatverdächtige war demnach unter 21 Jahre.  

Während in der Stadt und im Landkreis Rostock sowie im Kreis Ludwigslust-Parchim die Zahl der registrierten Drogenverstöße binnen eines Jahres erheblich zurückging, stieg sie in der Mecklenburgischen Seenplatte drastisch. Die Statistik weist diesen Landkreis neben Vorpommern-Rügen als Region mit der höchsten Rauschgiftkriminalität aus. 

Den größten Teil der Ermittlungen machte den Angaben zufolge der Konsum von Cannabis aus, der sich mit 4225 Fällen auf dem Niveau der beiden Vorjahre bewegte. „Man darf aber annehmen, dass diese Delikte mit der Legalisierung des Cannabis-Konsums in dieser Statistik künftig nicht mehr dabei sein werden“, sagte Innenminister Christian Pegel (SPD). Allein schon deshalb dürfte sich die Fallzahl mit der nächsten Kriminalstatistik des Landes mehr als halbieren, zumal auch der – stark begrenzte – Anbau von Hanfpflanzen mit dem psychoaktiven Wirkstoff THC nicht mehr unter Strafe steht. 

Die vom Bundestag beschlossenen Regelungen waren in der Landesregierung teilweise auf Skepsis gestoßen, auch bei Pegel: Das Gesetz versuche den Spagat zwischen viel Kontrolle und Freigabe. „Dieser Spagat wird in einer sehr deutschen Variante mit einer Vielzahl von sehr detaillierten Regelungen gelöst“, hatte der Minister im Landtag erklärt. 

Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) äußerte ebenfalls Vorbehalte und forderte vor allem stärkeren Schutz von Kindern und Jugendlichen. Am Freitag kommt sie in Schwerin mit dem Beauftragten der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen, Burkhard Blienert, zusammen, um über Maßnahmen für Gesundheitsschutz und Prävention zu beraten.

Laut Kriminalstatistik gingen den Ermittlern im Vorjahr seltener Drogenschmuggler und -händler ins Netz. Die Zahl der Tatverdächtigen lag bei 401 und damit um 52 niedriger als im Jahr 2022. Dafür wuchs die Zahl der Menschen, gegen die wegen des Verdachts der Beschaffungskriminalität ermittelt wurde, um 6 auf 23, wobei einige als Mehrfachtäter gelten. 

Keine Angaben enthält die Kriminalstatistik zur Zahl der Drogentoten. Wie aus dem Bericht der deutschen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht hervorgeht, starben 2022 in Mecklenburg-Vorpommern elf Menschen nach Drogenkonsum. Bundesweit waren es 1990, damit hat sich die Zahl seit 2012 verdoppelt. Daten für 2023 lagen noch nicht vor. 

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