Sella Hasse gilt bis heute als eine vom nationalsozialistischen Regime verfemte Künstlerin, deren Werke im Rahmen der Beschlagnahmeaktion „Entartete Kunst“ konfisziert und vernichtet wurden.
Neue Archivfunde belegen jedoch auch eine aktive Teilnahme am NS-Kunstbetrieb und werfen daher neue Fragen zu Sella Hasses Vergangenheit zwischen 1933 und 1945 auf. Der Vortrag im Rahmen der Sonderausstellung „Sella Hasse – Ein Leben in Bewegung“ im Schabbell Museum in Wismar nimmt eine Spurensuche vor, die ihre künstlerischen Aktivitäten bis zur Aktion „Entartete Kunst“ 1937 sowie ihre Mitgliedschaft in der Reichskammer der bildenden Kunst ab 1937 beleuchtet und ihr vermeintliches Exil im Elsass zwischen 1943 und 1945 kritisch hinterfragt.
Es wird zu zeigen sein, dass Sella Hasse das Schicksal zahlreicher Kunstschaffenden teilt, die während der Zeit des Nationalsozialismus ein Dasein zwischen „Entartung“ und Anpassung führten.
Der Vortrag findet statt am 19. April 2024 um 18.30 Uhr im Schabbell Museum, Schweinsbrücke 6/8 in Wismar. Tickets kosten 3,00 Euro.