Bei den Europa- und Kommunalwahlen am 9. Juni können in Mecklenburg-Vorpommern auch rund 70.000 junge Menschen erstmals mit darüber abstimmen, wer sie in ihren Kommunalparlamenten oder in Brüssel vertritt.
Das für Kreistage, Stadt- und Gemeinderäte schon länger geltende Mindestwahlalter von 16 Jahren gilt auf Beschluss des Bundestags in diesem Jahr erstmals auch für das Europaparlament. Um möglichst viele Jugendliche zu bewegen, ihr Wahlrecht wahrzunehmen, will der Landesjugendring mit dem Planspiel „Leben Lieben *Kreuzchen machen“ das Interesse der Jugendlichen wecken. Wie Georg von Rechenberg als Koordinator am Donnerstag in Schwerin mitteilte, wurden landesweit 40 Spielleiter und Spielleiterinnen ausgebildet. Mit deren Unterstützung solle das Planspiel nun in Schulen, Clubs und Vereinigungen getragen werden.
Im Mittelpunkt stehe die Kommunalwahl. Während des Spiels werde vermittelt, wie Kommunalpolitik funktioniert, wie sich Parteien oder Wählergruppen formieren, ihre Kandidaten aufstellen, für ihre Ziele werben und nach der Wahl Bündnisse schmieden, um ihre Vorhaben auch umsetzen zu können. Auch der Wahlvorgang werde nachgestellt. „Das geht gut an einem Projekttag an der Schule, eine Doppelstunde Sozialkunde reicht dafür nicht aus“, sagte Rechenberg. Bislang hätten landesweit etwa 180 Schülerinnen und Schüler an dem Planspiel teilgenommen, doch solle sich die Zahl in den Wochen bis zur Wahl noch wesentlich erhöhen. Spielleiter stünden bereit, doch könnten die Spielmaterialien auch so beim Landesjugendring abgerufen und nach kurzer Anleitung genutzt werden, sagte Rechenberg.
Am 19. April stellen sich in einer vom Landesjugendring organisierten Podiumsdiskussion in Schwerin die Kandidaten aus MV für die Europawahl den Fragen junger Leute.