Tim Schreiber war untröstlich. Sein kapitaler Fehler im Halbfinale des DFB-Pokals war dem Torhüter von Fußball-Drittligist 1. FC Saarbrücken selbst ein Rätsel. „Im Training hältst du von zehn Bällen zehn. Das kannst du nicht erklären“, sagte Schreiber nach dem 0:2 (0:0) gegen den Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern mit feuchten Augen in der ARD.
Sein Patzer war der Anfang vom Ende des Saarbrücker Pokalmärchens. Schreiber ließ einen harmlosen Kopfball von Marlon Ritter zur Führung der Gäste durch Hände und Beine rutschen (53.). Saarbrücken wehrte sich zwar noch, aber vor dem FCK-Tor wollte nichts gelingen. „Das hat das Spiel entschieden. Man will im Anschluss nur im Boden versinken“, sagte Schreiber und entschuldigte sich bei seinen Mitspielern, die ihn nach dem Abpfiff getröstet hatten: „Mir persönlich tut das leid, dass es durch meinen Fehler so zu Ende geht.“
Kaiserslauterns Trainer Friedhelm Funkel nahm den Unglücksraben in Schutz. „Der Ball ist nicht mehr hochgekommen“, sagte Funkel. DerTrainer-Oldie sah derweil seinen Matchplan nach dem Einzug ins Pokalfinale bestätigt. „Wir durften uns nicht auskontern lassen. So ist Bayern München hier gescheitert, so ist Borussia Mönchengladbach hier gescheitert“, sagte Funkel in der ARD nach dem 2:0 (0:0) im Halbfinale beim Fußball-Drittligisten 1. FC Saarbrücken.
Gegen das Abwehrbollwerk des Gastgebers hatte Funkel eine vorsichtige Herangehensweise gewählt. „Die erste Halbzeit war nicht gut. Der Gegner steht mit neun Mann vor dem eigenen Strafraum. Da haben wir nicht die spielerischen Mittel. Sonst wären wir nicht Tabellen-16. in der zweiten Liga“, sagte Funkel.
Im Endspiel am 25. Mai im Berliner Olympiastadion trifft Kaiserslautern auf den ungeschlagenen Bundesliga-Spitzenreiter Bayer Leverkusen oder den Zweitligisten Fortuna Düsseldorf.