Die Bundeswehr ist für junge Frauen in Mecklenburg-Vorpommern attraktiver als in vielen anderen Regionen Deutschlands. Im vergangenen Jahr wurden im Nordosten 565 neue Soldaten eingestellt – darunter 113 Frauen, was einem Anteil von 20 Prozent entspricht. Bundesweit waren es nur 15,2 Prozent. Das geht aus einer Übersicht hervor, die das Bundesverteidigungsministerium auf Anfrage mitgeteilt hat.
Insgesamt steigt die Zahl derer, die Dienst an der Waffe tun, im Nordosten wieder. Sie wuchs von 499 im Jahr 2021 über 532 im darauffolgenden Jahr schließlich auf 565 im Jahr 2023. An das Vor-Corona-Niveau reicht das allerdings noch nicht wieder heran: 2019 hatte die Bundeswehr in MV 720 neue Rekruten eingestellt.
Deutschlandweit begannen im vergangenen Jahr rund 18.800 neue Soldatinnen und Soldaten ihren Dienst bei der Bundeswehr. Dabei ist der Anteil Minderjähriger erneut gestiegen: 1996 Soldaten waren zum Zeitpunkt ihrer Einstellung erst 17 Jahre alt. Das entspricht einem Anteil von 10,6 Prozent nach 9,4 Prozent im Vorjahr.
SPD, Grüne und FDP hatten im Koalitionsvertrag im Bund vereinbart, dass Ausbildung und Dienst an der Waffe volljährigen Soldatinnen und Soldaten vorbehalten sein sollen. Das Verteidigungsministerium erklärte nun, dass 17 Jahre alte Bewerber nur dann eingestellt würden, „wenn sie ein umfassendes physisches und psychologisches Eignungstestverfahren bestehen“. Die militärische Ausbildung berücksichtige zudem umfangreiche Schutzregelungen für die Minderjährigen: „Konkret heißt das: keine Teilnahme an Wachdiensten oder Auslandseinsätzen, Gebrauch der Waffe nur für Ausbildungszwecke.“