Der Deutsche Fußball-Bund hat seinen zukünftigen Ausrüster-Wechsel vom langjährigen Partner Adidas zu Nike trotz aufkommender Kritik verteidigt.
„Wir verstehen jede Emotionalität. Auch für uns als Verband ist es ein einschneidendes Ereignis, wenn feststeht, dass eine Partnerschaft, die von vielen besonderen Momenten geprägt war und ist, nach mehr als 70 Jahren zu Ende geht. Das lässt uns nicht kalt“, schrieb der DFB auf X.
Der DFB sei aber „zuallererst dem deutschen Fußball und dessen Entwicklung verpflichtet“, hieß es weiter und begründete die Entscheidung mit wirtschaftlichen Gesichtspunkten: „Der DFB hat ein Alleinstellungsmerkmal: Er ist ein Sport-Fachverband, der seine Mitgliedsverbände und die Basis im Amateurbereich finanziert und nicht von ihnen finanziert wird. Er steckt das Geld in den Fußball. Damit Fußball ein Volkssport bleibt.“
Zuvor hatte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck den Ausrüster-Wechsel kritisiert. „Ich kann mir das deutsche Trikot ohne die drei Streifen kaum vorstellen. Adidas und Schwarz-Rot-Gold gehörten für mich immer zusammen. Ein Stück deutscher Identität. Da hätte ich mir ein Stück mehr Standortpatriotismus gewünscht“, sagte Habeck.
Am Donnerstag hatte der DFB bekannt gegeben, dass ab 2027 der US-Sportartikelhersteller Nike alle deutschen Nationalteams ausrüsten wird. Damit endet dann eine mehr als 70-jährige Partnerschaft mit Adidas. Bei allen vier WM-Titeln und bei allen drei EM-Titeln der Männer sowie bei den beiden WM-Titeln und den acht EM-Trophäen der Frauen war Adidas der Ausrüster. Die Zusammenarbeit mit Nike ist zunächst bis 2034 angelegt.
Bei der EM 2024 wird das Männer-Team sein Basecamp noch im „Home Ground“ bei adidas am Firmensitz in Herzogenaurach aufschlagen und in den gerade erst vorgestellten Trikots spielen. „Wir werden die Zusammenarbeit mit unserem langjährigen Partner adidas bis zum letzten Tag mit vollem Engagement leben und schätzen“, so der DFB.