Sonntag, 24.November 2024 | 05:24

Neues Vergütungsmodell: Lauterbach legt Entwurf für Klinikreform vor

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Die geplante Klinikreform in Deutschland wird konkreter. Das Gesundheitsministerium hat einen Referentenentwurf erarbeitet.

Die Reform soll eine neue Vergütungsmethode einführen. Krankenhäuser sollen dann nicht mehr aus Umsatzgründen möglichst viele Patienten behandeln. Derzeit bekommen Kliniken pro Patient oder Behandlungsfall einen pauschalen Betrag. Diese Fallpauschalen sollen gesenkt werden. Im Gegenzug soll es feste Beträge für das Vorhalten von Personal, einer Notaufnahme oder notwendiger Medizintechnik geben.

Künftig sollen die Klinken 60 Prozent der Vergütung allein schon für das Vorhalten von Leistungsangeboten bekommen. Grundlage der Finanzierung durch die Krankenkassen werden dem Vorhaben von Ressortschef Karl Lauterbach zufolge genauer definierte Leistungsgruppen sein, die einheitliche Qualitätsvorgaben absichern.

Extra-Geld wird laut Referentenentwurf ab dem Jahr 2027 veranschlagt:

für die Bereitstellung von Kindermedizin-Stationen 288 Millionen Euro
für Geburtshilfstationen 120 Millionen Euro
fürSchlaganfallstationen 35 Millionen Euro
für Intensivstationen 30 Millionen Euro

Für die Krankenhausplanung sind die Bundesländer zuständig.

Laut Referentenentwurf sollen Stationen der Inneren Medizin und der Allgemeinen Chirurgie in höchstens 30 Minuten per Auto erreichbar sein. Für die übrigen Leistungsgruppen soll die Fahrzeit maximal 40 Minuten betragen. Bei der Planung soll aber auch die Zahl der Einwohner berücksichtigt werden, die von längeren Fahrzeiten betroffen wären, falls es in ihrem Nahgebiet keine entsprechenden Leistungen gibt.

Zuletzt hatte es geheißen, dass der Gesetzentwurf am 24. April im Kabinett beschlossen werden soll. Nach Lauterbachs Worten sollen „große Qualitätsdefizite“ durch mehr Spezialisierung vermindert werden. So werde heute ein Drittel der Krebsbehandlungen in jenen zwei Dritteln der deutschen Kliniken durchgeführt, die sich darauf mangels Erfahrung gar nicht gut verstünden. Die Folge seien schwere Komplikationen wie Sepsis (Blutvergiftung), sagte Lauterbach Ende Januar. Die Reform werde die Kliniklandschaft deutlich verändern. Bislang gebe es überversorgte Städte und unterversorgte Gebiete in ländlichen Regionen.

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