Etwa 150 Einwohner der Kleinstadt Gadebusch (Nordwestmecklenburg) haben am Donnerstagabend die Möglichkeit genutzt, sich über den geplanten Bau einer Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber im Ort zu informieren. Zu Beginn der Bürgerversammlung äußerten mehrere Redner Sorge um ihre Sicherheit, wenn in der 5000 Einwohner zählenden Kleinstadt zahlreiche Flüchtlinge untergebracht werden.
In Gadebusch sollen auf dem Gelände des dortigen Polizeireviers Wohncontainer für 100 bis 150 Asylbewerber aufgestellt werden. Die Räume sollen zum Jahresende nutzbar sein. Vor dem Versammlungsgebäude hatten Einwohner Unterschriften für einen Bürgerentscheid über die Errichtung des Containerdorfes gesammelt.
Wie Landrat Tino Schomann (CDU) zu Beginn der Bürgerversammlung sagte, ist der Landkreis gezwungen, zusätzliche Unterkünfte zu schaffen, da schon jetzt die vorhandenen Kapazitäten nahezu erschöpft seien. „Wir müssen mit weiter hohen Zuweisungszahlen rechnen“, sagte Schomann unter Hinweis auf Prognosen des Bundesamtes für Migration. Er erneuerte die Forderung an die Bundesregierung, die Migration spürbar zu begrenzen und so auch die Kommunen zu entlasten.