Der Internationale Frauentag am 8. März ist auch in diesem Jahr ein Feiertag in Mecklenburg-Vorpommern.
Das ist vielleicht eine schöne Gelegenheit, wieder einmal das Stadtgeschichtliche Museum „Schabbell“ in Wismar, Schweinsbrücke 6/8, zu besuchen. Dort werden in der Sonderausstellung „Sella Hasse. Ein Leben in Bewegung“ etwa 50 Werke der Wismarer Künstlerin präsentiert.
Die Malerin und Grafikerin Sella Hasse (1878 bis 1963) ist besonders für ihre ausdrucksstarken grafischen Arbeiten und sozialkritischen Milieustudien bekannt. Doch ihr umfangreiches Oeuvre erstreckt sich weit darüber hinaus. Sella Hasse widmete der Tätigkeit und Körperbewegung der Frau besondere Aufmerksamkeit.
Das Gemälde „St. Pauli Mädchen“ von 1906 zeigt junge Frauen in einem kurzen Moment der Ruhe, ehe sie der nächste Auftritt auf die Bühne ruft. Die Zeichnung „Trümmerfrauen“ von 1946 zeigt Frauen, wie sie mit bloßen Händen Steine wegräumen.
Etwa um 1920/1925 entstand ein außergewöhnlicher Wandbehang, der in der „Schabbell“-Ausstellung präsentiert wird. Bei der Textilarbeit handelt sich um eine vielschichtige und bunte Applikationsarbeit aus unterschiedlichen Geweben mit Bemalungen und einer starken Symbolsprache. Der dreieckige Aufbau im Mittelfeld erinnert an Papierarbeiten Sella Hasses, die sich mit dem Thema Mutterschaft beschäftigen. Hasse beteiligte sich damit an den öffentlichen Debatten über den gesellschaftlichen Wandel sowie die Emanzipation der Frau und setzte sich über moralische, soziale und ästhetische Barrieren hinweg. Der Wandteppich wurde mit Unterstützung der Ernst-von-Siemens-Kunststiftung restauriert.
Die Gemälde, Grafiken, Plastiken und Dokumente aus dem Nachlass der Künstlerin Sella Hasse können – außer montags – täglich von 10.00 bis 16.00 Uhr im Stadtgeschichtlichen Museum der Hansestadt Wismar besichtigt werden.