Zum Ende seiner zwölfjährigen Amtszeit hat Mecklenburg-Vorpommerns Bürgerbeauftragter, Matthias Crone, betont, wie wichtig es ist, den respektvollen Umgangs miteinander von klein auf einzuüben.
In den vielen Gesprächen mit Bürgern und Behördenmitarbeitern sei ihm über die Jahre aufgefallen, dass es vielen Menschen immer schwerer falle, die Perspektive ihres Gegenübers einzunehmen. „Ich führe das darauf zurück, dass gewissen Grundhaltungen nicht mehr angesprochen werden, so etwas wie die goldenen Regeln des Umgangs“, sagte Crone am Donnerstag in Schwerin anlässlich der feierlichen Amtsübergabe. Sein vom Landtag gewählter Nachfolger Christian Frenzel übernimmt die Amtsgeschäfte zum 1. März.
Gerade in einer Welt, in der es immer schwieriger werde, Ereignisse einzuordnen, Entscheidungen zu verstehen und Interessen auszugleichen, sei die Bereitschaft zum Perspektivwechsel wichtig, sagte Crone. Das müsse bei den Jüngsten beginnen, in der Schule. „Wenn wir mit Haltung anfangen, es muss gar nicht immer Wissen sein, wenn wir mit Haltung anfangen, kommt das andere leichter“, zeigte sich Crone überzeugt. Am Mittwoch hatte er dem Landtag den letzten von ihm verantworteten Jahresbericht übermittelt. Darin sind jeweils exemplarische Fälle von Bürgerbeschwerden aufgelistet. Mehr als 1700 Eingaben erreichen den Bürgerbeauftragen jedes Jahr.
Landtagspräsidentin Birgit Hesse würdigte Crones langjähriges Wirken. „Während dieser insgesamt zwölfjährigen Amtszeit haben Sie sich nicht nur mit herausragendem Engagement, mit Herz und Sachverstand für die Belange der Bürgerinnen und Bürger eingesetzt, sondern auch die Bedeutung des Amtes gestärkt und ihm neue Impulse gegeben“, sagte Hesse unter dem Beifall der Gäste.
Ausgestattet mit juristischer Kompetenz, politischer Erfahrung und geleitet von einem positiven Menschenbild sei er „geradezu eine Idealbesetzung für das Amt des Bürgerbeauftragten“ gewesen. Rund 4000 von Crone geführte Gespräche und die Behandlung von insgesamt 21.000 Eingaben während seiner Amtszeiten sprächen für sich. Unvergessen bleibe auch Crones unermüdlicher Einsatz für die Ehrenamtskarte, die das Land auch auf sein beharrliches Drängen hin schließlich 2020 eingeführt habe.