Heilbäder in Mecklenburg-Vorpommern fordern angesichts gestiegener Kosten für Kommunen finanzielle Hilfen.
Kommunale Pflichtaufgaben, etwa die Realisierung der Wärmewende oder im sozialen Bereich seien so groß geworden, dass das Geld für Heilbäder-Infrastruktur fehle, sagte die Geschäftsführerin des Bäderverbands Mecklenburg-Vorpommern, Annette Rösler, am Dienstag. Heilbäder seien im Vergleich etwa zu Seebädern höher prädikatisiert, hätten aber auch höhere Kosten etwa für den Betrieb von Meerwasserleitungen.
Bestimmte Behandlungen dürften nur in Heilbädern angeboten und abgerechnet werden, erklärte Rösler. Sie seien Teil des für Mecklenburg-Vorpommern wichtigen Gesundheitssektors. Als Beispiel für die Probleme verwies sie auf die Schließung des Aquadroms in Graal-Müritz. In anderen Bundesländern, etwa Bayern, Hessen oder Thüringen, gebe es spezielle finanzielle Hilfen für Heilbäder.
Ende der Woche findet in Zinnowitz auf Usedom der 27. Bädertag statt. Am Donnerstag und Freitag treffen sich laut Bäderverband MV mehr als 100 Gäste aus der gesundheitstouristischen Branche Deutschlands.
In MV gibt es Rösler zufolge 10 Heilbäder und 66 weitere prädikatisierte Seebäder, Kur-, Luftkur- und Erholungsorte. Laut Verband sind in den vergangenen drei Jahrzehnten 826 Millionen Euro Fördermittel in die kurörtliche Infrastruktur in MV geflossen. Neue Förderregeln gäben das nicht mehr her.