Mittwoch, 27.November 2024 | 01:31

Aufregung nach Pleite gegen TSG: Das Elfmeter-Tamtam hat den BVB fest im Griff

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Schon wieder diskutiert Borussia Dortmund über einen Elfmeter. Im Bundesliga-Spiel gegen die TSG Hoffenheim (2:3) allerdings nicht, weil der Gegner einen zugesprochen bekommt, sondern, weil der BVB den erwarteten Strafstoß nicht erhält. Schiedsrichter Marco Fritz zückte nicht die Pfeife, als Marcel Sabitzer in der 82. Minute aus knapp 20 Metern in Richtung Tor abzog und der Ball den Arm seines österreichischen Landsmanns Florian Grillitsch traf.

Erst in der vergangenen Woche war die Aufregung in der Champions League riesig gewesen. Mats Hummels hatte bei X geschrieben: „Welch ein Witz von einem Elfmeter gegen uns. Schon wieder! Ich kann nicht glauben, dass es Entscheidungen wie heute, gegen Chelsea oder gegen PSG mit dem VAR geben kann.“

Nun war es nicht die Champions League, sondern die Bundesliga, und nicht im eigenen Strafraum, sondern im gegnerischen. Genervt sind die Akteure des BVB dennoch. „Also ich glaube, für so eine Situation gab es auch schon Elfmeter. Unabhängig davon, ob der jetzt noch abgefälscht war, er vergrößert da ja die Körperfläche“, haderte BVB-Keeper Alexander Meyer, der den verletzten Gregor Kobel vertrat, bei DAZN. Meyer empfand zwar auch, dass der Schuss wohl so oder so nicht für Gefahr gesorgt hätte. Trotzdem hätte „man hat in letzter Zeit gesehen, dass es dafür Elfmeter gab“. DAZN-Experte Sami Khedira sah es genauso: „Natürlich kann man argumentieren, dass es nicht gefährlich geworden wäre. Ich tendiere aber trotzdem eher dazu, dass es ein Elfmeter ist.“

Anderer Meinung war natürlich Grillitsch selbst: „Für mich war es ganz klar kein Elfmeter, ich stehe ganz normal mit meinen Händen neben dem Körper da. Und er schießt mir dann gegen den Arm. Wenn ich ihn mir abhacke oder hinter den Rücken gebe, dann trifft er ihn nicht, aber ich bin ganz normal gestanden. Mehr kann ich nicht machen.“ Fritz zeigte in der Situation sofort an, dass weitergespielt werden soll. Bei der nächsten Spielunterbrechung kommunizierte er kurz mit dem Videoassistenten, blieb aber bei seiner Entscheidung. Grillitsch war sich sicher, dass es genauso kommen würde: „Zu 100 Prozent. Mir war klar, dass es keiner ist, aber man weiß nie. Es sind auch schon Elfmeter gegeben worden, die vermeintlich keine waren. Also da muss man immer vorsichtig sein.“

Unterstützung für die Entscheidung Fritz‘ gab es laut DAZN vom Sprecher der DFB-Schiedsrichter, Alex Feuerherdt. Ein wichtiges Kriterium sei demnach gewesen, dass der Arm nicht steif war, sondern schlaff herunterhing. Dies sei ein Aspekt, der gegen die Absicht spreche.

Letztlich verlor der BVB die Partie und kassierte damit die erste Niederlage im Jahr 2024. Der Frust, die Enttäuschung und auch die Ratlosigkeit waren groß. Längst nicht nur aufgrund des nicht gegebenen Elfmeters. Julian Brandt nahm kein Blatt vor den Mund. „Das war ein absoluter sinnloser Spielverlauf, das war total unnötig. Wir haben mit schlampigen Bällen einen Gegner wieder ins Leben geholt. Das ist Wahnsinn“, sagte der Fußball-Nationalspieler.

Statt den Champions-League-Platz zu festigen, liegt der BVB weiter nur einen Punkt vor RB Leipzig und hat in den noch elf verbleibenden Spielen das deutlich schwerere Restprogramm. „Ich habe keinen Bock auf Niederlagen und Unentschieden. Wir müssen schleunigst gewinnen“, forderte Brandt. Dafür müssen die Dortmunder aber eine Reihe von Fehlern abstellen und fahrlässige Aktionen vermeiden. „Wir haben eine schwere Entscheidungsfindung, wann wir spielen wollen und wann es Sinn macht, den langen Ball zu nehmen. Das ärgert mich am meisten, das nervt mich einfach und ist schwer zu akzeptieren“, schimpfte Brandt.

Die Pausenführung durch Tore von Donyell Malen (21.) und Nico Schlotterbeck (25.) gab der BVB leichtfertig aus der Hand. „In der zweiten Halbzeit verdoppeln oder verdreifachen wir unsere individuellen Fehler“, sagte Brandt. Doppelpacker Maximilian Beier (61./64.) bestrafte das eiskalt. Ihlas Bebou (2.) hatte die Gäste zuvor schon einmal in Führung gebracht.

Die Kritik an Edin Terzić dürfte wieder zunehmen. Der Trainer bemängelte Defizite in der „Restverteidigung und Absicherung“. Es sei komplett die Schuld des BVB gewesen, „den Gegner wieder ins Spiel kommen zu lassen. Das ist extrem frustrierend.“ Man habe den Gegner „eingeladen, mit wenig Aufwand zu Torchancen gekommen“. Hoffenheim – zuvor in acht Spielen sieglos – nahm die Einladung an.

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