Dienstag, 26.November 2024 | 15:24

Neuer findet klare Worte: Beim FC Bayern muss „jeder ein schlechtes Gewissen haben“

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Der FC Bayern München schlägt RB Leipzig 2:1 (0:0) am 23. Spieltag der Fußball-Bundesliga und gewinnt damit ein besonderes Spiel: Nicht nur ist es der erste Sieg nach zuvor drei schmerzhaften Niederlagen in Serie, das Duell gegen die Sachsen ist auch das erste Spiel nach der Nachricht vom Aus von Trainer Thomas Tuchel zum Saisonende.

Manuel Neuer äußerte sich nun nach dem Erfolg zum ersten Mal überhaupt zum beschlossenen Abschied seines Trainers. Beim FC Bayern müsse, so sagte der Kapitän bei Sky, „jeder Einzelne ein schlechtes Gewissen haben. Nicht nur das Trainerteam, wir auch.“ Dass nach Hansi Flick und Julian Nagelsmann mit Welttrainer Tuchel der dritte Top-Coach binnen weniger Jahre vorzeitig geht, „wirft natürlich auch ein schlechtes Bild auf uns alle, dass wir es nicht mit einem solchen Toptrainer geschafft haben. Wir wollen den Weg jetzt bis zum Saisonende professionell weitergehen.“

Tuchel hatte die Mannschaft erst im vergangenen März von Julian Nagelsmann übernommen. Der heutige Bundestrainer war als Tabellenzweiter in seiner zweiten Saison als Trainer des Rekordmeisters entlassen worden. „Es ist nicht immer der Lehrer schuld, wenn Zeugnisnoten schlecht sind. Wir haben die Verantwortung, wenn ein guter Trainer entlassen wird“, betonte Neuer. Tuchel selbst habe sich in der Vorbereitung auf das Spiel gegen den Tabellenfünften nichts anmerken lassen, berichtete Neuer: „Man hat ihm nichts angemerkt in der Ansprache. Er hat es super professionell gemacht heute.“

Ein Problem des in dieser Spielzeit arg strauchelnden FC Bayern sei die veränderte Struktur im Kader: „Man hat andere Spieler in der Mannschaft als früher, als es ein bisschen von allein ging“, sagte der elfmalige deutsche Meister: „Dieses Selbstverständnis, in diesem Trikot die Mannschaften reihenweise zu schlagen, hatten wir diese Saison und in der jüngeren Vergangenheit nicht. Das müssen wir uns zurückerarbeiten.“

Thomas Müller scherzte und feierte nach dem Siegtreffer Harry Kanes mit Thomas Tuchel, der ihn in diesem Spiel wieder in die Startelf beordert hatte. Der Routinier freute sich über „einen Sieg für uns alle. Wir stecken da schon alle im gleichen Boot. Für uns war es keine einfache Zeit, nach drei Niederlagen in einer Woche.“ Man sehe, dass „das Tischtuch nicht völlig zerschnitten ist, auch wenn wir sicherlich unsere Probleme in der Vergangenheit hatten, sonst wäre es nicht zu der Situation gekommen.“

Auch Offensivkraft Müller lobte die Vorbereitung des Trainers. „Es ist schon signifikant, dass wir in den Anfangsphasen der Spiele, wo es einfacher ist, dem Matchplan zu folgen, unsere stärksten Phasen haben.“ Auch in diesem Spiel habe man „in der ersten Halbzeit die bessere Spielanlage“ gehabt. „Wir waren aber nicht effektiv genug. Wir haben Leipzig in der ersten Hälfte total dominiert. Wir haben sie nicht zum Zug kommen lassen. Auch wenn der Spielverlauf am Ende etwas glücklich war, sind wir froh, dass wir am Ende gewonnen haben.“

Tuchel war mit dem Beginn seiner Bayern-Abschiedstournee durch die Bundesliga zufrieden, der Sieg sorgte auch bei ihm für Erleichterung: „Wir haben das 1:0 geschossen, als Leipzig im Kommen war. Wir haben nach dem 1:1 eine gute Reaktion gezeigt. Unter dem Strich ist es ein verdienter Sieg“, sagte er bei Sky. „Der Sieg heute tut den Spielern gut, er tut uns allen im Verein gut.“ Durch den späten Erfolg bleibt der Rückstand auf Tabellenführer Bayer Leverkusen bei acht Punkten.

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