Montag, 23.September 2024 | 23:27

BVB und RB kämpfen um Klub-WM: Bundesliga zittert um Platz in der Champions League

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Die europäischen Pleiten vermiesen den Bundesligisten womöglich auch langfristig die Stimmung. Es geht um den fünften Startplatz für die Champions League. Und auch Liga-intern ist noch ein Zweikampf voll im Gange: Es geht um die Teilnahme an der Klub-WM.

Da dürften die Kaderplaner von RB Leipzig, Borussia Dortmund und dem VfB Stuttgart sich geärgert haben: Der heiß begehrte fünfte Platz für die Champions League droht der Fußball-Bundesliga verloren zu gehen. Die mauen Ergebnisse in den Hinspielen der Champions League von RB Leipzig (0:1 gegen Real Madrid), dem FC Bayern (0:1 gegen Lazio Rom) und dem BVB (1:1 gegen PSV Eindhoven) sowie das Aus in der Conference League für Eintracht Frankfurt lassen den Vorsprung in der komplizierten Koeffizienten-Wertung schmelzen.

Nur die ersten beiden Länder bekommen in der kommenden Saison einen zusätzlichen Startplatz und somit Zugang zu den nahezu unbegrenzten Geldtöpfen dieser dann im Ligamodus ausgetragenen Champions League. Die Plätze werden in der laufenden Spielzeit ermittelt. Noch belegt Deutschland Platz zwei in der Liste hinter Italien und vor England sowie Frankreich. Der Koeffizient errechnet sich aus den gewonnenen Punkten der nationalen Vertreter in Europa geteilt durch die Anzahl der insgesamt teilnehmenden Klubs eines Landes und hier beginnt das Problem. Denn mit dem ernüchternden Aus von Dino Toppmöllers Eintracht im drittklassigen Europapokal, dem Scheitern von Union Berlin bereits in der Gruppenphase und dem gewichtigen Gegner Real Madrid für Leipzig, reduziert sich die schon bald die Anzahl der deutschen Klubs auf maximal vier. Und da sind dann noch Bayern München, der BVB und der SC Freiburg dabei. Die alle ihre Probleme haben.

Bedeutet: Der Blick sollte sich nicht nach oben auf Italien richten – dort sind weiterhin sieben Klubs im Rennen -, sondern vielmehr auf England, das von unten drängelt. Die Bundesliga muss auf das Aus von Arsenal in der Champions League hoffen. Das Team verlor im Hinspiel 0:1 in Porto, zudem wäre das Weiterkommen des SC Freiburg im Achtelfinale der Europa League gegen den Conference-League-Sieger von 2023, West Ham United gut, in der Gruppenphase hatte Freiburg dieses Duell allerdings zweimal verloren. Zudem wäre das frühe Scheitern von Brighton & Hove Albion und Aston Villa in der Europa respektive Conference League von Vorteil. Dass Jürgen Klopp mit dem FC Liverpool früh an Slavia Prag scheitert, ist unwahrscheinlich. Mit Manchester United und Newcastle United sind derweil bereits zwei englische Klubs eliminiert.

Was also sollten die Bundesliga-Teams auf europäischer Ebene jetzt liefern? Der FC Bayern muss Lazio im Rückspiel und insgesamt im Achtelfinale besiegen und so ein italienisches Team rausschmeißen. Auch ein Weiterkommen von Barcelona gegen Napoli wäre hilfreich, dann dürfte sogar Inter Mailand gegen Atlético Madrid in die nächste Runde einziehen. Das würde den Spaniern, die auf Rang fünf der Wertung liegen, wohl die letzten Chancen rauben. Der BVB darf nicht im Achtelfinale ausscheiden und Freiburg und Leverkusen sollten in der Europa League noch die eine oder andere Runde spielen. Mit dem Achtelfinal-Debütanten Qarabag Agdam hat Leverkusen immerhin ein machbares Los bekommen, die Aserbaidschaner besiegten sie schon in der Gruppenphase zweimal. Das Duell zwischen West Ham und Christian Streichs Breisgauern bekommt auch durch den Ländervergleich eine entscheidende Bedeutung.

Aber nicht nur international, auch Liga-intern gibt es einen Wettbewerb um die Hoheit im Fußball. Es geht nämlich auch noch um die Teilnahme an der Klub-WM 2025, dem Turnier der FIFA. Qualifiziert für das Turnier in den USA im Sommer 2025, ein paar Tage nach den Spielen der UEFA Nations League, sind als Gewinner der letzten Jahre bereits der FC Chelsea, Real Madrid und Manchester City. Mit dem FC Bayern, Paris St. Germain, Inter Mailand, dem FC Porto und Benfica Lissabon haben bereits fünf weitere Klubs ihren Startplatz sicher. Da die UEFA insgesamt zwölf der 32 Teams stellen wird, bleiben vier europäische Teilnehmer offen.

Das Turnier wird für die teilnehmenden Teams die Sommerpause drastisch verkürzen. Es dauert einen Monat und endet erst am 13. Juli 2025. Was mit Spielern passiert, die zum 1. Juli 2025 den Verein wechseln, ist noch unklar.

Kein Land darf mehr als zwei Teilnehmer stellen, außer eine Liga stellt in den letzten vier Spielzeiten inklusive der laufenden mehr als zwei Gewinner. Das trifft aber nur noch auf die Premier League zu. Dort könnte Arsenal noch zu Chelsea (Gewinner 2021) und Manchester City (Gewinner 2023) stoßen.

Deutschland wird einen Platz erhalten, unklar ist aber, wer. Zwei Klubs streiten sich noch darum: Borussia Dortmund und RB Leipzig. Die Dortmunder haben nach ihrem mühsamen Punkt beim PSV Eindhoven mit nun 68 Punkten ihren Vorsprung auf Leipzig auf sechs Punkte ausbauen können. Mit einem Sieg bei Real (2 Punkte) und dem Weiterkommen (1 Punkt) kämen die Sachsen auf 65 Punkte. Das bedeutet: RB benötigt mindestens den Einzug ins Halbfinale, um dem BVB den Platz noch streitig zu machen. Denn pro Sieg verteilt die FIFA zwei Punkte, für ein Unentschieden und das Erreichen der nächsten Runde gibt es jeweils einen Punkt. Der BVB darf sich also schon einmal vorsichtig nach einem Quartier umschauen.

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