Der Fischereiexperte Daniel Stepputtis sieht bei der Schaffung neuer Betätigungsfelder für Fischer nach einer derzeit laufenden Zusatzausbildung die Schweriner Landesregierung in der Pflicht. „Was nützt die Ausbildung, wenn danach nicht jemand Geld in die Hand nimmt und sagt „Mach doch mal“?“, sagte der Wissenschaftler des Rostocker Thünen-Instituts für Ostseefischerei.
Derzeit durchlaufen elf Fischer aus Mecklenburg-Vorpommern eine neue Zusatzausbildung zum Fachwirt für Fischerei und Meeresumwelt. Dazu waren Fischer auf den Forschungsschiffen „Alkor“ und „Solea“ zusammen mit Wissenschaftlern in der Ostsee unterwegs und führten unter anderem hydrografische Messungen durch, nahmen und untersuchten Fischproben und installierten Unterwasserkameras in Netzen.
Als Sea Ranger – einer Art Förster der Meere – sollen sie unter anderem der Wissenschaft mit Messungen helfen und dadurch zusätzlich Geld verdienen – so die Hoffnung. Entsprechendes Geld könne aber nicht etwa direkt von Forschungsinstituten kommen, weil es nicht im Budget vorgesehen sei, sagte Stepputtis. Das Land müsse hier Starthilfe leisten. Die Initiatoren wollen das Konzept auch in Schleswig-Holstein und Niedersachsen etablieren.