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Auch wegen Fan-Protesten: Investor Blackstone sagt der DFL überraschend ab

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Rückschlag für die Deutsche Fußball Liga: Blackstone steht für eine strategische Vermarktungspartnerschaft überraschend nicht mehr zur Verfügung.

Das teilte die DFL auf Anfrage des Sportinformationsdienstes mit. Nach dem Rückzug des Finanzunternehmens ist CVC der einzig verbliebene Interessent. Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte schon zuvor über den Ausstieg berichtet und führte als Gründe die massiven Fan-Proteste und das zögerliche Verhalten der Bundesliga-Klubs an.

„Wir bestätigen, dass Blackstone nach guten Gesprächen aus verschiedenen Gründen nicht mehr als strategischer Vermarktungspartner der Bundesliga und 2. Bundesliga infrage kommt. Der DFL und den Klubs war stets bewusst, dass durch die im Dezember verabschiedeten Eckpunkte und roten Linien hohe Anforderungen an mögliche Partner gestellt werden“, hieß es in der DFL-Mitteilung. Auf Details wollte die DFL nicht eingehen. Der weitere Prozess werde aber „im vorgesehenen Zeitplan mit CVC fortgeführt“.

Blackstone stand auch wegen einer alten, umstrittenen Aussage von Stephen Schwarzman in der Kritik. Vor zehn Jahren hatte der CEO die vorgeschlagenen Steuererhöhungen von Präsident Barack Obama mit Adolf Hitlers Invasion in Polen verglich. Obwohl er sich dafür entschuldigt hatte, tauchte der Kommentar in der aktuellen Debatte wieder auf.

Die DFL hatte im Januar die Zahl auf zwei Kandidaten reduziert. Die Finanzinvestoren wollen Anteile einer DFL-Tochtergesellschaft, in welche die kompletten Medienrechte ausgelagert werden, für 20 Jahre erwerben. Angedacht ist eine Minderheitsbeteiligung eines Partners in Höhe von maximal acht Prozent. Blackstone hatte rund eine Milliarde Euro für die Beteiligung geboten. Der Vertrag mit dem strategischen Vermarktungspartner solle vor der Ausschreibung der nationalen TV-Rechte abgeschlossen sein. Die Auktion ist für Mitte April geplant.

24 der 36 Profiklubs hatten im vergangenen Dezember bei der Abstimmung über den Einstieg eines Investors mit Ja abgestimmt. Die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit war somit knapp erreicht. Martin Kind spielte dabei eine zentrale Rolle. Der Geschäftsführer der Profiabteilung von Hannover 96 soll entgegen der Anweisung seines Vereins dafür gestimmt haben. Ohne Kinds Stimme wäre der Deal gescheitert.

DFL-Präsidiumsmitglied Axel Hellmann hatte den Forderungen der aktiven Fanszene nach einer Neuabstimmung in der Investorenfrage nach etlichen Protesten eine Abfuhr erteilt. Die Fan-Proteste sind massiv. Am Samstag stand die Begegnung zwischen Union Berlin und dem VfL Wolfsburg (1:0) vor dem Abbruch.

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