Montag, 25.November 2024 | 02:59

Verdi-Warnstreik hat begonnen – rund 1100 Flüge betroffen

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Flugpassagiere brauchen heute starke Nerven: Schon am späten Abend hat die Gewerkschaft Verdi mit ihren Warnstreiks bei der Luftsicherheit begonnen.

Den Auftakt machte Köln/Bonn, wo nach Auskunft von Verdi die Nachtschicht der Fluggastkontrolle nicht zum Dienst erschien. Die Beteiligung liege dort bei hundert Prozent, sagte der zuständige Gewerkschaftssekretär Özay Tarim. „Das war ein erfolgreicher Streikauftakt.“

Etwa 80 Prozent der Flugbewegungen, die in Köln/Bonn für heute geplant waren, wurden dort abgesagt, wie aus der Airport-Webseite hervorgeht. Verdi-Mann Tarim rechnet damit, dass dieser Anteil im Tagesverlauf noch steigen wird. Noch gravierender sind die Folgen an den Flughäfen Berlin, Hamburg und Stuttgart, wo alle Starts abgesagt wurden. In Düsseldorf war es hingegen nur ein Drittel, zwei Drittel der Flugbewegungen sollen durchgeführt werden.

Aufgerufen sind die Beschäftigten an den Kontrollstellen von elf größeren Flughäfen außerhalb Bayerns. Wenn sie komplett die Arbeit niederlegen, kommt kein Passagier mehr von außen zu den Flugzeugen im Sicherheitsbereich. In Frankfurt will der Hauptkunde Lufthansa den Großteil seines Programms einschließlich der Fernflüge aufrechterhalten. Auch Flüge für Umsteiger sollen angeboten werden. Im Transitbereich könne es für die Passagiere aber zu längeren Wartezeiten kommen, warnt die Airline.

Nach Schätzung des Flughafenverbandes ADV werden rund 1100 Flüge ausfallen oder verspätet starten. Rund 200.000 Passagiere seien betroffen. Erst nächsten Tag soll wieder ein normaler Flugbetrieb möglich sein. Dann ist bereits der nächste Verdi-Warnstreik geplant – bundesweit im Öffentlichen Personennahverkehr. Gewerkschafter Tarim sagte, man wolle ein deutliches Zeichen setzen. „Wir werden jetzt mit Beschäftigten Druck ausüben auf die Arbeitgeber, damit wir am Verhandlungstisch endlich weiterkommen.“ Der Arbeitnehmervertreter kritisierte, dass eine Sicherheitsfirma am Düsseldorfer Airport eine Extrazahlung von 200 Euro brutto angeboten habe, damit die Beschäftigten trotz des Warnstreiks zur Arbeit kommen. So eine „Streikbruchprämie“ empfinde er als Provokation. Man sollte am Verhandlungstisch das Problem lösen, anstatt es mit Prämien in die Länge zu ziehen, monierte er.

Verdi fordert für die bundesweit rund 25.000 Branchenbeschäftigten 2,80 Euro mehr Lohn pro Stunde, höhere Funktionszulagen und Mehrarbeitszuschläge ab der ersten Überstunde. Der neue Tarifvertrag soll eine Laufzeit von 12 Monaten haben. Diese Forderungen würden nach Darstellung der Arbeitgeber 250 Millionen Euro zusätzliche Kosten allein im laufenden Jahr bedeuten.

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