Mit mehreren Fahrzeugkonvois in und um Rostock haben am Freitag erneut Landwirte gegen die Sparpläne der Ampel-Koalition protestiert. Etwa 200 Fahrzeuge seien unterwegs gewesen, teilte die Polizei mit. Die Organisatoren hatten mehr als 500 Traktoren erwartet.
„Es gab Verkehrseinschränkungen, diese hielten sich aber in Grenzen“, sagte ein Sprecher der Polizei. Die Fahrzeuge kamen aus den Richtungen Bützow, Sanitz, Bad Doberan und Teterow. Den Angaben zufolge war vorgesehen, dass die Proteste vom frühen Morgen bis zum Nachmittag dauern. Laut Polizei war der letzte Korso schon gegen Mittag beendet. Die Proteste seien friedlich verlaufen, hieß es.
Im Kreis Mecklenburgische Seenplatte gab es am Nachmittag einen Korso von Kleeth nach Neubrandenburg. Etwa 35 Fahrzeuge nahmen teil, wie die Polizei mitteilte.
Die Bauernverbände Nordwestmecklenburg, Ludwigslust und Parchim riefen zu einer Kundgebung in Sülstorf (Kreis Ludwigslust-Parchim) auf. Der Bauernverband Ostvorpommern forderte zu Protesten auf einigen Brücken der Autobahn 20 auf.
Zur Begründung für die Aktionen hieß es vom Landesbauernverband, die Kürzung von Agrardieselsubventionen stehe immer noch im Raum.
Vertreterinnen und Vertreter der Bauernverbände Altentreptow, Demmin Malchin, Mecklenburg-Strelitz und Müritz übergaben am Freitag dem Landrat des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte, Heiko Kärger (CDU), eine Petition mit Forderungen an die Politik. Dazu zählen nach Angaben des Landkreises unter anderem Investitionsprogramme für den nachhaltigen Umbau der regionalen Tierhaltung und für die Entwicklung alternativer Antriebe für Traktoren.
Kärger begrüßte die Forderungen der Petition. „Es braucht nun keine Politik mit dem Holzhammer, sondern wir brauchen Dialog und wir brauchen Investitionen in kluge Ideen und neue Technologien, damit sich unsere Landwirtschaft insbesondere im internationalen Wettbewerb zukunftsfähig und planungssicher aufzustellen kann“, äußerte er.
Seit Wochen gibt es bundesweit Proteste von Landwirtinnen und Landwirten gegen die Agrarpolitik der Bundesregierung – unter anderem wegen der geplanten allmählichen Abschaffung von Steuerentlastungen beim Agrardiesel. Ein weiterer Vorschlag, die Kfz-Steuerbefreiung für landwirtschaftliche Maschinen zu kippen, ist inzwischen vom Tisch.