Die Stimmung der Verbraucher in der Euro-Zone hat sich zu Jahresbeginn überraschend eingetrübt.
Das Barometer für das Konsumklima im Januar sank um einen vollen Punkt auf minus 16,1 Zähler, wie aus der veröffentlichten Umfrage der EU-Kommission hervorgeht. Von Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem Anstieg auf minus 14,3 Zähler gerechnet.
Auf die Verbraucherlaune drücken insbesondere die hohen Lebenshaltungskosten, die an der Kaufkraft der Bürger nagen. Hier sind vor allem die hohen Preise für Lebensmittel zu nennen, welche seit langer Zeit belasten. Auch die Kosten für Energie wie Strom und Gas sind nach wie vor oft hoch.
Die Inflation in der Euro-Zone war im Dezember erstmals seit Längerem wieder gestiegen – und zwar auf 2,9 Prozent, nach 2,4 Prozent im November. Dies bedeutet einen Rückschlag für die Europäische Zentralbank (EZB), die am Donnerstag den Leitzins nach Ansicht von Experten nicht antasten wird. Sie hat das Ziel, die Inflationsrate mittelfristig auf 2,0 Prozent zu drücken.
In ihren Wirtschaftsprognosen gehen die EZB-Volkswirte davon aus, dass die Zielmarke erst ab der Jahresmitte 2025 erreicht wird. Dennoch dürften Zinssenkungen bald auf die Tagesordnung kommen – womöglich bereits im Frühjahr, wenn Börsianer mit ihren Spekulationen richtig liegen.
EZB-Chefin Lagarde sagte, die Europäische Zentralbank werde die Leitzinsen wohl im Sommer senken. Auf die Frage, ob es im Rat der Notenbank eine Mehrheit für einen solchen Schritt geben könnte, sagte sie beim Weltwirtschaftsforum in Davos: „Ich würde sagen, es ist wahrscheinlich.“