Mecklenburg-Vorpommerns Finanzminister Heiko Geue (SPD) sieht derzeit viele Gründe für die Aufnahme von Krediten, ist aber dennoch gegen ein Ende der Schuldenbremse.
„Ahrtal, Corona, Geflüchtete, Krisen und Kriege, die nicht aufhören wollen. Hinzu kommt die Finanzierung von gewaltigen Transformationen – demografischer Wandel, Digitalisierung, Klimaschutz, Energiewende. Das kann nicht alles durch Einsparungen finanziert werden“, sagt der Politiker. Diese Dinge seien gute Gründe, Kredite aufzunehmen.
Für ein Ende der Schuldenbremse plädiert er aber nicht. Wichtig sei, dass nicht alles über Schulden finanziert werde. Stattdessen müssten die Dinge, für die Kredite eingesetzt würden, höhere Renditen bringen. „Welche Wirkung erzielen wir mit dem Geld? In dieser Hinsicht brauchen wir eine Modernisierung des Staates und den Mut, Prioritäten zu setzen.“
Er selbst habe privat keinen Kredit zur Finanzierung eines Hauses laufen, da er zur Miete wohne. Grundsätzlich aber hätte er sich im Fall eines Hauskaufes für einen Kredit entschieden. „Man braucht natürlich eine solide Eigenkapitalbasis, aber für ein Haus sind immer auch Kredite nötig.“ Das alle von ihm als Finanzminister Geld wollten, habe dabei auch durchaus Auswirkungen auf seine Haarpracht, sagte er weiter. „Auf jeden Fall führt das dazu, dass der Finanzminister schneller graue Haare bekommt.“