Montag, 25.November 2024 | 21:44

Union ermauert sich Remis: RB verzweifelt an Trapp, 1. FC Köln an Heidenheim

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Das Debüt von Trainer Timo Schultz beim 1. FC Köln endet mit einer Enttäuschung. Trotz Führung gelingt kein Sieg gegen Aufsteiger Heidenheim. Auch RB Leipzig kann mit dem Re-Start der Fußball-Bundesliga nicht zufrieden sein, das Spiel gegen Verfolger Frankfurt geht verloren.

1. FC Köln – 1. FC Heidenheim 1:1 (1:0)

Der 1. FC Köln hat beim Debüt seines neuen Trainers Timo Schultz den ersehnten Heimsieg verpasst. Im ersten Spiel unter dem Nachfolger von Steffen Baumgart kam der FC gegen den 1. FC Heidenheim zu einem 1:1 (1:0) und gab dabei eine Führung aus der Hand. Mit nun elf Punkten zum Abschluss der Hinrunde der Fußball-Bundesliga hinkt der FC weiter klar hinterher. Davie Selke (29.) brachte die Kölner mit seinem fünften Saisontor in Führung. Dem eingewechselten Adrian Beck (55.) gelang der Ausgleich für die Gäste, die zehn Punkte vor dem FC liegen.

Hinter dem FC lagen rund um den Jahreswechsel intensive Tage. Auf die Trennung von Baumgart und die Verkündung der Transfersperre folgten die Verpflichtung von Schultz und schließlich eine intensive Aussprache beim Mitgliederstammtisch zwischen Fans und Vorstand. Die Folgerung daraus: Nur gemeinsam kann Köln diese turbulente Phase überstehen. Mehr als 1000 Fans sorgten beim Abschlusstraining für Stimmung – und auch am Samstag im Stadion schrien sie ihre Mannschaft von Beginn an bedingungslos nach vorne.

Es dauerte jedoch bis zur 20. Minute, dass Denis Huseinbasic aus der Distanz erstmals für Gefahr sorgte, seinen Schuss parierte Kevin Müller. Bei der anschließenden Ecke köpfte Selke etwas unbeholfen vorbei. Die Doppelchance hatte Signalwirkung, Köln schnürte die Gäste in deren Hälfte ein – und ging durch Selke verdient in Führung. Der Stürmer nahm eine Flanke von Florian Kainz an und schloss aus der Drehung ab. Der abgefälschte Ball kullerte vom Pfosten über die Linie. Heidenheims Norman Theuerkauf hätte kurz darauf den Kölnern einen herben Schlag versetzen können, doch er scheiterte mit seinem Schuss aus wenigen Metern an Marvin Schwäbe (34.).

Schultz, erst seit dem 4. Januar im Amt, ließ seine Mannschaft ähnlich forsch anlaufen, wie dies auch Baumgart angeordnet hatte. Damit erzwangen die Kölner immer wieder Ballgewinne, gefährlich wurde es vor der Pause aber nicht mehr. Gleich nach Wiederbeginn hätte Linton Maina (46.) erhöhen können, Sekunden später vergab auch Selke. Das rächte sich fast umgehend: Beim Abschluss von Eren Dinkci (50.) auf der Gegenseite fehlte nicht viel, Tim Kleindienst (51.) schoss nach einer schlechten Abwehraktion von Rasmus Carstensen übers Tor. Beck machte es wenig später besser, als er frei stehend ausglich.

Schultz reagierte nach einer Stunde mit der Einwechslung von Justin Diehl: Der Hoffnungsträger aus dem FC-Nachwuchs, der unter Baumgart keine Rolle gespielt hatte, weil er eine Vertragsverlängerung über den Sommer hinaus bislang ablehnt, kam für Kainz aufs Feld. In der 80. Minute hatte Kölns Jan Thielmann nach einem Pfostenschuss, begünstigt durch einen Fehler von Torwart Müller, Pech.

RB Leipzig – Eintracht Frankfurt 0:1 (0:1)

RB Leipzig ist im ersten Spiel des neuen Jahres an Eintracht Frankfurts Nationaltorwart Kevin Trapp verzweifelt und hat den Bundesliga-Restart verpatzt. Gegen die Hessen und den überragenden Schlussmann verlor der unermüdlich anrennende DFB-Pokalsieger mit 0:1 (0:1). Zwar beendete RB die erste Saisonhälfte mit 33 Punkten auf Champions-League-Rang vier, ließ die Hessen nach der ersten Heimniederlage jedoch bis auf sechs Zähler herankommen.

Frankfurts Ansgar Knauff (7.) brachte den Leipzigern, die ihre langjährigen Klubikonen Timo Werner (Tottenham Hotspur, Leihe) und Emil Forsberg (New York Red Bulls) im Winter gehen lassen hatten, mit seinem Tor die bittere Niederlage bei. Für die Eintracht, die von der Königsklasse träumen darf, war es beim Debüt der neuen Offensiv-Stars Sasa Kalajdzic und Donny van de Beek der dritte Sieg in den vergangenen vier Ligapartien.

Nach der 2:5-Klatsche gegen den SC Freiburg in der Vorbereitung hatte sich Toppmöller einiges vorgenommen. „Wir wollen trotzdem nicht nur verteidigen, sondern auch nach vorne Akzente setzen“, so der Coach, der als Ersatz für die beim Afrika Cup weilenden Omar Marmoush und Fares Chaibi von Beginn an auf seine Neuzugänge Kalajdzic und van de Beek setzte. Und seine Spieler folgten der Marschroute.

Die Frankfurter, kompakt in einer Fünferkette organisiert, ließen RB kommen und setzten früh Nadelstiche. Nach einer Verlagerung übertölpelte Linksverteidiger Niels Nkounkou die Leipziger Abwehr mit einer scharfen Hereingabe, die Knauff nur noch über die Linie drücken musste. In der Folge versuchte Leipzig viel, tat sich jedoch im letzten Drittel in der Entscheidungsfindung schwer.

So spielte Lois Openda (17.) in guter Position lieber Benjamin Sesko an, als selbst zu schießen, während der Slowene den Ball vor dem Tor nicht voll erwischte. Erst mit der Zeit wurden die Gastgeber gefährlicher. Zunächst vergab Sesko (29.) knapp, ehe der umtriebige Openda (35.) Nationaltorhüter Kevin Trapp aus spitzem Winkel prüfte. Nur drei Minuten später war Openda wieder frei durch, scheiterte im Eins-gegen-Eins aber erneut an Trapp. Von Frankfurt kam bis zur Pause offensiv kaum mehr etwas.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit dominierte wieder RB. Nach tollem Zusammenspiel von Sesko und Xavi Simons drosch Openda (47.) den Ball jedoch klar über das Tor. Die Eintracht wirkte in dieser Phase jedoch aktiver als noch zum Ende der ersten Hälfte, nach erneuter Flanke von Nkounkou lenkte der hereingrätschende Mario Götze (57.) den Ball nur knapp über das Tor. Auf der anderen Seite rettete Trapp gegen Openda (65.) und Benjamin Henrichs (70.).

FSV Mainz 05 – VfL Wolfsburg 1:1 (0:1)

Der FSV Mainz 05 hat den erhofften Befreiungsschlag verpasst und steht weiter tief im Tabellenkeller. Mit einer beherzten Leistung erkämpften die 05er gegen den VfL Wolfsburg vor 24.000 Zuschauern zumindest ein 1:1 (0:1). Vor allem offensiv offenbarte die Mannschaft von Jan Siewert, der sein erstes Spiel als offizieller FSV-Cheftrainer erlebte, aber große Defizite. Vaclav Cerny (12.) brachte die Gäste in Führung, Silvan Widmer (61.) rettete Mainz zumindest einen Punkt. In der Tabelle treten die Rheinhessen durch das achte Remis der Saison mit nur elf Punkten auf der Stelle. Doch auch Wolfsburg (20 Punkte) blieb in der ersten Halbserie klar hinter den eigenen Erwartungen und steht im Bundesliga-Niemandsland.

Der FSV legte einen engagierten Start hin, bestimmte das Geschehen in den ersten zehn Minuten – und lag trotzdem plötzlich hinten: Cerny erzielte mit dem ersten Torschuss der Partie von der Strafraumkante die Führung für den VfL. Damit weckte er auch die Wolfsburger Fans, die wohl aus Protest gegen den Investoren-Deal der DFL in den ersten zwölf Minuten ihre Unterstützung verweigert hatten. „Nein zu Investoren in der DFL“ stand auf einem Banner vor dem Block des VW-Klubs.

Am Spielverlauf änderte der Treffer wenig. Mainz bemühte sich um Vorwärtsdrang und kam damit regelmäßig bis ins letzte Angriffsdrittel, dann folgten meist harmlose Flanken, die von Moritz Jenz oder Sebastiaan Bornauw geklärt wurden. Die besten Möglichkeiten zum Ausgleich hatten Phillipp Mwene (18.) und Jonathan Burkardt (39.), die jeweils an Koen Casteels scheiterten. Das Kombinationsspiel der Wölfe wirkte deutlich sicherer als das der Mainzer, der Ertrag war allerdings derselbe: Lovro Majer (42.) und Jakub Kaminski (45.+2) vergaben ihre Chancen auf weitere VfL-Treffer vor der Pause.

Auch nach dem Seitenwechsel geizten die Akteure mit spielerischen Highlights – bis Widmer aus dem Nichts per frechem Außenristschuss von der rechten Seite zum durchaus verdienten 1:1 traf. Die gesamte VfL-Hintermannschaft hatte wohl mit einer Flanke gerechnet.

SC Freiburg – Union Berlin 0:0

Union Berlin hat sich einen wichtigen Punkt im Kampf um den Klassenerhalt in der Fußball-Bundesliga ermauert. Die ultra-defensiven Köpenicker holten beim Start ins neue Jahr ein schmeichelhaftes 0:0 beim SC Freiburg. Für den neuen Berliner Coach Nenad Bjelica, der Ende November Union-Ikone Urs Fischer beerbt hat, stehen zwei Siege, ein Unentschieden und eine Niederlage zu Buche.

In den Tagen vor der Partie in Freiburg hatten die Berliner ihren Kader wie erwartet verändert. Der italienische Europameister Leonardo Bonucci beendete sein glückloses Intermezzo in der Hauptstadt nach nur einem halben Jahr. Der 36 Jahre alte Innenverteidiger wechselte zu Fenerbahce Istanbul. Als Ersatz kam Kevin Vogt vom Ligarivalen TSG Hoffenheim. Zudem kehrte der vom FC Chelsea ausgeliehene Stürmer David Fofana auf die Insel zurück.

„So ist das eben in der Transferperiode. Wir müssen uns anpassen. Wir fokussieren uns auf die Spieler, die da sind“, sagte Bjelica, der Vogt direkt in die Startelf beorderte, kurz vor dem Anpfiff bei Sky: „Wir wollen das Spiel gewinnen, wir haben genug offensive Leute auf dem Platz. Wir möchten von der ersten Minute an mutig sein.“ Bjelicas Gegenüber Christian Streich war mit seinen Gedanken dagegen erst einmal bei Franz Beckenbauer. Beim Gedenken an das verstorbene Idol vor Spielbeginn weinte der SC-Coach.

Die 33.800 Fans sahen in den ersten Minuten dominante Gastgeber. Der Stimmungsboykott der Fans zu Beginn als Protest gegen den geplanten Investoren-Einstieg bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) tangierte die Breisgauer Profis nicht. Mehrmals wurde es im Berliner Strafraum gefährlich. In der 16. Minute hätte Vincenzo Grifo eigentlich per Kopf die SC-Führung erzielen müssen, doch Berlins Torwart Frederik Rönnow parierte überragend.

Von den Gästen, bei denen Rani Khedira (Wadenverletzung) und Aissa Laidouni (Afrika-Cup) fehlten, kam auch im Anschluss kaum etwas. Die Führung der Freiburger schien nur eine Frage der Zeit, doch auch Roland Sallai konnte eine Großchance per Kopf nicht nutzen (31.). Zu Beginn des zweiten Durchgangs änderte sich nichts am Bild. Die Breisgauer, die auf den gesperrten Nicolas Höfler, Ritsu Doan (Asien-Cup) und Kapitän Christian Günter (Aufbautraining nach Unterarm-Infektion) verzichten mussten, waren das deutlich bessere Team – warteten aber vergeblich auf das längst verdiente Tor.

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