Der FC Bayern hat das große Lebenswerk seiner verstorbenen Ikone Franz Beckenbauer im Bundesliga-Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim noch einmal ausführlich gewürdigt. Nicht nur bei der Schweigeminute für den Fußball-Kaiser vor dem Anpfiff war Beckenbauer im Bundesliga-Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim allgegenwärtig.
Während die Allianz-Arena wie in den vergangenen Tagen mit dem Schriftzug „Danke Franz“ erleuchtete, stand auf den Banden „Ruhe in Frieden, Kaiser“ geschrieben. Vor der Südkurve hing ein schwarzes Banner mit dem Schriftzug „Die Lichtgestalt geht auf die letzte Reise!“ Die Bayern-Stars machten sich in speziellen Trainingsanzügen mit der legendären Nummer 5 warm, angelehnt an die 70er-Jahre-Outfits von Beckenbauer und Co. Nach der Partie werden die Jacken und Hosen versteigert, der Erlös geht an die Beckenbauer-Stiftung.
Auch eine spezielle Einlaufmusik tönte aus den Lautsprechern: „Gute Freunde kann niemand trennen“, sang Beckenbauer – und die Fans stimmten lautstark mit ein. Im Mittelkreis wartete ein übergroßer Beckenbauer auf dem Rasen. Nachdem die Bayern-Profis ihre Aufwärmjacken ausgezogen hatten, kamen ihre speziellen Trikots zum Vorschauen: Vorne war ein „Danke Franz“ aufgedruckt, dazu trugen sie wie ihr Gegner Trauerflor.
Der Stadionsprecher wendete sich vor der Partie mit emotionalen Worten an alle Fans und ganz Fußball-Deutschland. „Der Tod von Franz Beckenbauer hat die Fußballwelt erschüttert. Es gibt keine Worte, um diesen Verlust auszudrücken. Beckenbauer hat den Fußball verändert, er hat diese Welt geprägt“, sagte er und drückte seine „Trauer um einen einzigartigen Menschen“ aus. Er schloss mit den Worten: „Lieber Fanz, danke für alles. Ruhe in Frieden.“ Nach langem, warmen Applaus folgte eine Schweigeminute.
Kurz darauf ging es los, zwar kein business as usual, aber der Ball rollte vor den Augen von zahlreichen Weggefährten des Kaisers. Dass der Bundesliga Re-Start – so die offizielle Bezeichnung – endlich begann, war vielleicht auch in Beckenbauers Sinne. „Eigentlich, glaube ich, hätte er sich ein Fußballfest gewünscht“, hatte Trainer Thomas Tuchel vor der Partie beim Streamingdienst DAZN über die zunächst etwas gedrückte Stimmung gesagt.