Freitag, 01.November 2024 | 16:35

Mehrbelastung für Verbraucher: Stromnetzgebühren steigen um 25 Prozent

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Saftig steigende Energiekosten sollten ja eigentlich der Vergangenheit angehören, so die Hoffnung.

Doch mittlerweile trübt sich das Bild wieder ein. Ursachen für möglicherweise erneut teure Energie sieht der Chef des Energiekonzerns Eon, Leonard Birnbaum, unter anderem in der Erhöhung der Mehrwertsteuer beim Gas und der Beendigung der Preisbremsen. Aber auch der Wegfall der Dämpfung der Netzentgelte der Übertragungsnetzbetreiber wirkt sich demnach auf den Strompreis aus.

Denn zu allem Übel müssen Haushalte in diesem Jahr deutlich höhere Netzgebühren für Strom bezahlen als erwartet. Der Grund ist der Wegfall des staatlichen Zuschusses von 5,5 Milliarden Euro zu den Übertragungsnetzentgelten. Die Folge ist ein Anstieg der Stromnetzentgelte für private Kunden um rund 25 Prozent. Ein Drei-Personen-Haushalt mit einem Stromverbrauch von 4000 Kilowattstunden (kWh) muss durchschnittlich 103 Euro mehr bezahlen als im letzten Jahr. Das ist das Ergebnis einer Analyse des Vergleichsportals Verivox auf Basis der Netzbetreiber-Daten.

Bereits im Oktober 2023 hatten die Verteilnetzbetreiber ihre vorläufigen Stromnetzgebühren für 2024 veröffentlicht. Auf Basis dieser Daten zeichnete sich ein Anstieg um durchschnittlich 11 Prozent ab, was für einen Drei-Personen-Haushalt Mehrkosten von rund 48 Euro bedeutet hätte.

Diese Erhöhungen standen unter dem Vorbehalt, dass die Bundesregierung die Kosten der den Verteilnetzen vorgelagerten Übertragungsnetzen bezuschusst. Im Zuge der Haushaltskrise wurde dieser Zuschuss jedoch gestrichen, weshalb die Übertragungsnetzbetreiber ihre Netzgebühren für 2024 mehr als verdoppelten. Die Verteilnetzbetreiber geben diese höheren Kosten nun an die Haushalte weiter.

Allerdings steigen die Netzgebühren nicht überall gleich. Vor allem Verbraucher in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen müssen mit hohen Zusatzkosten rechnen. Eine Musterfamilie wird hier laut Verivox jeweils mit 122 Euro brutto mehr belastet. Auch in Bayern (+120 Euro), Rheinland-Pfalz und im Saarland (jeweils +117 Euro) steigen die Netzgebühren stark.

Ob die höheren Stromnetzgebühren auch tatsächlich für steigende Strompreise sorgen, hängt vom jeweiligen Stromversorger ab. Derzeit sind die Preisunterschiede zwischen den Tarifen so groß wie nie. Eine Musterfamilie zahlt im örtlichen Grundversorgungstarif durchschnittlich 1758 Euro im Jahr für Strom. Im günstigsten Tarif mit Preisgarantie sind es nur 1028 Euro – ein Sparpotenzial von 730 Euro.

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