Erneuerbare Energien haben im vergangenen Jahr mehr als die Hälfte der deutschen Stromerzeugung ausgemacht.
Der Anteil des Stroms aus Wind, Wasser, Biomasse und sonstigen erneuerbaren Energien stieg auf 56 Prozent, wie die Bundesnetzagentur mitteilte. Im Vorjahr hatte der Wert bei 47,4 Prozent gelegen. Ein Grund war das Wetter: Wasserkraftwerke profitierten nach der Trockenheit 2022 wieder von stärkeren Regenfällen. Sie erzeugten 16,5 Prozent mehr Energie als im Vorjahr. Allerdings spielt die Wasserkraft an der Stromerzeugung in Deutschland insgesamt eher eine untergeordnete Rolle.
Wesentlich bedeutender ist die Windkraft, besonders im Winter, wenn es nur sehr wenig Ausbeute aus Photovoltaikanlagen gibt. Windkraftanlagen kamen hierzulande 2023 auf 18 Prozent mehr erzeugten Strom. Auch wegen mehr installierter Leistung speisten sie mit über 119 Terawattstunden so viel wie nie ein. Dürftiger sah es bei Photovoltaik aus: Trotz deutlich größerer Kapazitäten war die Energie hier fast konstant. Der Behörde zufolge lag das vor allem am eher sonnenarmen Wetter.
Die Erzeugung durch Windkraftanlagen auf See litt unter Wartungsarbeiten an Windparks und Leitungen. Ihre Leistung lag fünf Prozent unter dem Wert aus dem Jahr 2022. Ebenfalls rückläufig war laut Netzagentur die Erzeugung aus Biomasse und sonstigen erneuerbaren Energien. Deutlich weniger Energie wurde durch die konventionellen Energieträger Kohle und Atomkraft erzeugt. Die letzten Atomkraftwerke wurden im April abgeschaltet. Kohle erlebte in Deutschland 2022 noch einen Boom. Dieser setzte sich im letzten Jahr allerdings nicht fort.
Von gesunkenen Handelspreisen profitierten Gaskraftwerke. Ihre Energie wurde im Vergleich zu 2022 günstiger und damit auf dem Strommarkt attraktiver.