Böller, Feuerwerke, Raketen und Gegröhle: Silvester ist laut und nicht ganz ungefährlich. Das gilt nicht nur für Menschen, sondern ganz besonders für Tiere. Haustiere können an Silvester Angststörungen entwickeln. Wie Hund und Katze das Fest meistern, gibt es im Folgenden.
Eine Feuerwerk-Batterie da, ein Heuler hier und eine große Rakete dort. Feuerwerkskörper und Silvester gehören zusammen wie Christstollen und Weihnachten – was viele dabei aber vergessen: Die explosionsartigen Geräusche können nicht nur zu Hörbeeinträchtigungen bei Menschen führen, sondern vor allem Haustieren und Wildtieren schaden.
Was kann man aber tun, wenn Hunde oder Katzen zu Hause Angstsymptome zeigen, aufheulen oder gar die Flucht ergreifen wollen? Den Nachbarn können wir schlecht verbieten, Feuerwerk anzuzünden. Ein erster Schritt ist aber, dass Besitzer selbst auf sämtliche Böller und Co. verzichten. Doch damit nicht genug: Diese Tipps und Tricks helfen dabei, dass Haustiere Silvester bestmöglich überstehen.
Ablenkung durch Leckmatten oder Kau-Artikel
Im Hundetraining funktioniert folgender Trick besonders gut: Um die Aufmerksamkeit des Hundes von etwas Gefährlichem oder Stressigem umzulenken, kommen Leckerlis oder im besten Falle Kauknochen oder Kau-Artikel zum Einsatz. Hierfür eignet sich all das, was der Hund (oder die Katze) abgöttisch liebt – und zwar wirklich. Kauen und Lecken reduzieren den Stress und machen den kleinen Rackern sogar Spaß.
Viele Vierbeiner lieben beispielsweise zum Knabbern Hartkäse, dessen Geruch und Geschmack schön intensiv ist. Der natürliche Snack ist so hart, dass selbst große Hunde ihn nicht in wenigen Minuten zerlegen und vernichten. An Silvester also ideal, um über längere Zeit beschäftigt zu sein.
Hunde und Katzen am 31. Dezember auslasten
Im Idealfall schlafen Hund und Katze die Silvesternacht durch und verpassen das große Spektakel draußen. Dazu sollten Tierbesitzer am Tag viel mit ihrem Liebling spielen, mit Hunden lange Gassi-Touren gehen und Training absolvieren. Aber Vorsicht! Wer viel Zeit draußen verbringt, sollte seinen Hund unbedingt an der Leine führen. Bereits Tage und Stunden vor Mitternacht erklingen die ersten Böller. Schon ein Knall aus weiter Ferne kann bei Hunden zur Flucht führen. Deshalb gilt im Vorfeld: Hunde und Katzen sollten gechippt sein. Dabei auch nicht vergessen, ihre Identifikationsnummer in einer Datenbank wie Tasso abspeichern zu lassen.
Im äußersten Notfall sollten Frauchen und Herrchen dem Tierarzt einen Besuch abstatten. Es gibt verschreibungspflichtige Medikamente (beispielsweise Valium), die nervösen Hunden und Katzen an Silvester helfen können. Die Beratung eines Tierarztes ist bei der Wahl starker Medikamente unabdingbar. Gleiches gilt für Medikamente, die online im Internet erwerblich sind!
Haustiere an Silvester: Auch Wild- und Nutztiere leiden
Auch die wilde Tierwelt leidet an Silvester. Vogelschwärme werden aufgeschreckt und flüchten vor Feuerwerken. Teilweise können diese sogar von Raketen bei der Flucht getroffen werden. Säugetiere wie Hasen, Igel und Rehe tragen Gehörschäden davon und verlieren durch plötzliche Orientierungslosigkeit ihr Schutzreservat.
Im Umkehrschluss heißt das: Feuerwerke schaden Tieren. Wer ein Haustier zu Hause hat, sollte unbedingt bei ihm bleiben und mit ihm gemeinsam ins neue Jahr starten. Das ist für Hunde, Katzen und Kleintiere stressfreier. Und ganz ehrlich: Am Ende macht man sich selbst auch weniger Sorgen.